Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (1273–1347)

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Brandenburg 1, Nr. 90

1340 Oktober 15, Stendal

[…] Item iud[e]i non mactabunt carnes nisi a carnificibus eas emen[er]i[n]t. (1) Et si hoc infreg[er]int extunc carnifices plenum a nobis posse habebunt mittendi illas carnes Sancto spiritui et infirmis pro excessibus iudeorum. Item iudei in domibus eorum carnes non mactabunt sed si habebunt vitulum in domibus eorum eductum et nut[ri]tu[m] (2) hunc in ponte ubi carnifices mactare solent (3) mactabunt. Quod si infregerint cum XXI solidi emendabunt, cuius pecunie nos duas partes habebimus carnificu[m] vero fraternitas terciam partem optinebit […].

Anno domini M.CCC.XL° in die domenico ante festum Galli et Lulli martirum gloriosorum.

Ein Eintrag in einem Stendaler Stadtbuch gibt die Antwort auf eine Anfrage des Rates zu Wittenberge über die zünftische [?] Organisation des Schlachtwesens wieder. Darin befindet sich unter anderem auch die Regelung der Verfahren hinsichtlich der Juden:

(1) In der Archivalie: emen[er]it [!].

(2) Gegenüber der Vorlage von 1335 (BR01, Nr. 77) wurde nut[ri]tu[m] ergänzt.

(3) Der Zusatz ubi carnifices macta[r]e solent ist gegenüber der Vorlage von 1335 (BR01, Nr. 77) ergänzt.

Überlieferung:

Stendal, StadtA, I.069b, fol. 12r/v, lat.

Kommentar:

Vgl. hierzu auch die Regelung zu 1335 IV 22 (BR01, Nr. 77), aus der Passagen nahezu wörtlich übernommen wurden; diejenigen nämlich, die Juden betreffen, zählen dazu.

Vgl. zu weiteren Angaben zur Archivalie das Regest zu 1334 November 24 (BR01, Nr. 74).

(jrc.) / Letzte Bearbeitung: 26.06.2013

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2013, BR01, Nr. 90, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BR01/CP1-c1-01xm.html (Datum des Zugriffs)

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