Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 78

1315 September 23, Hameln

Der Rat der Stadt Hameln bekundet im Donat, dass er dem Juden Bunne geboten hat, vom kommenden Michaelistag (1) an für acht Jahre lang jährlich am Michaelistag den achten Pfennig (2) an den zu zahlen, an den er diesen in Hameln schuldig ist. Falls er diesen nicht zum Michaelstag zahlt, soll man ihn einklagen: Witlik si, dat wi rat van Hamelen nyge unde alt hebbet wort gheghiven Bunnen deme juden var sente Mychaheles daghe, de nu to comende is, vort over achte jar, dat he scal ghelden aller jarlikes jo to sente Mychaheles daghe, weme he sculdich is hir to Hamelen, den achteden pennich. So weme he des nicht ne gulde jo to sente Mychaeles daghe, de mochte eme den achten del af ghewinnen vor deme gherichte.

Dusse rede sint ghedeghedinghet in sente Mauricius daghe in deme viftegheden jare boven dusent jar unde drehundert jar, dat got gheboren wart.

(1) 1315 September 29.

(2) Die Festlegung der Zahlung eines 'achten Pfennigs' ist ohne Parallele. Magin, Hameln (1997), S. 19 und 35, deutet ihn mit Arye Maimon (in GJ) als jährliche Zahlung an Gläubiger (und nicht als Abgabe).

Überlieferung:

Hameln, StadtA, Best. 190, Nr. 1, S. 95, Nr. 253, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Zum Donat vgl. WF01, Nr. 37.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 78, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-00k9.html (Datum des Zugriffs)

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