4. Workshop der „Arbeitsgruppe Mittelalter“ im „Netzwerk Jüdisches Kulturerbe“

08.06.2018, in: Veranstaltungen

Am 18. und 19. Januar 2018 fand der vierte Workshop der „Arbeitsgruppe Mittelalter“ im „Netzwerk Jüdisches Kulturerbe“ statt. Ausgerichtet wurde die auf die Topographie und Infrastruktur jüdischer Wohnquartiere fokussierte Veranstaltung vom AMIGJ und dem Mainzer Akademievorhaben in Trier.

Dr. Marzena Kessler bei der Führung durch Judenviertel (Foto: Jörn R. Christophersen).
Die Darstellung von Ecclesia und Synagoga am Portal der Trierer Liebfrauenkirche (Foto: Jörn R. Christophersen).
Prof. Clemens bei der Führung im weiteren Bereich des Trierer Viehmarkts (Foto: Jörn R. Christophersen).

Am 4. Workshop der 2016 von Dr. Maria Stürzebecher (Erfurt) und Dr. Simon Paulus (Stuttgart) gegründeten „Arbeitsgruppe Mittelalter“, der thematisch unmittelbar an die vorangegangene Veranstaltung in Erfurt anschloss nahmen etwa 25 Wissenschaftler der Fachrichtungen Archäologie, Bauforschung, Denkmalpflege, Kunstgeschichte, Museologie und Geschichte aus Deutschland, Frankreich und Österreich teil.

Nach einer Führung durch das ehemalige Trierer Judenviertel (Marzena Kessler, AMIGJ), das derzeit durch die Einrichtung eines „Pfads jüdisches Kulturerbe“ aufgewertet wird (https://judaica.hypotheses.org/96), und der Besichtigung von Dom, Domannexstift Liebfrauen und der Domgrabung rundete eine aus drei Vorträgen bestehende Sektion das Programm des ersten Tages ab. Dabei widmeten sich Prof. (em.) Dr. phil. Dr. h.c. Alfred Haverkamp (einer der beiden Leiter des Akademievorhabens) den Kernräumen jüdischen Lebens im mittelalterlichen Trier, Prof. (em.) Dr. Markus Wenninger (Klagenfurt) den ältesten österreichischen Judensiedlungen und Dr. des. Jörn Christophersen (Akademievorhaben, Dienststelle Frankfurt) den mittelalterlichen Judenvierteln im Osten des Alten Reiches.

Der zweite Tag wurde mit einem Ortstermin auf und unter dem Trier Viehmarkt, dem ehemaligen Friedhof der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde, sowie der daran anschließenden Inaugenscheinnahme mittelalterlicher jüdischer Relikte im Rheinischen Landesmuseum unter Leitung von Prof. Dr. Lukas Clemens (ebenfalls Leiter des Akademievorhabens) eröffnet. Der späte Vormittag und der Nachmittag blieben der Präsentation von Impulsvorträgen und Fallbeispielen durch Dr. Heribert Feldhaus (Trier), Dr. Paul Mitchell (Wien), Prof. Dr. Bernd Päffgen (Wien), Dr. Barbara Perlich (Berlin/Erfurt), Dr. Amélie Sagasser (Heidelberg) und Mareike Hartmann (Konstanz) vorbehalten. Auf Einladung der Direktorin des Trierer Instituts für Cusanus-Forschung, Prof. Dr. Petra Schulte, fanden die Vorträge in der historischen Atmosphäre der Institutsbibliothek statt.

Der nächste Workshop wird am 9./10. August 2018 in Erfurt unter Mitwirkung des Akademieprojekts (Dr. des. Jörn Christophersen) in Erfurt abgehalten. Thematisch wird sich die Veranstaltung mit jüdischem Handwerk im mittelalterlichen Reich beschäftigen.

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