David Schnur erhält Arno Lustiger-Förderpreis

25.04.2017, in: Veranstaltungen

Am 8. Dezember 2016 wurde der ehemalige Projektmitarbeiter Dr. des. David Schnur für seine herausragende Dissertation „Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Juden in Frankfurt a. M. und in der Wetterau während des 14. Jahrhunderts“ im Rahmen einer Feierstunde im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a. M. mit dem Arno Lustiger-Förderpreis der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt a. M. ausgezeichnet.

Dr. des. David Schnur nach Verleihung der Urkunde
Laudatorin Gila Lustiger, Lustiger-Preisträger Dr. des. David Schnur, Arnsberg Preisträgerin Dr. Alexandra Klei, Arnsberg-Preis-Laudator Dr. Gad Arnsberg

Im Rahmen des im Jahre 2016 zum fünften Mal verliehenen Rosl und Paul Arnsberg-Preises für herausragende Forschungen zur jüdischen Geschichte Frankfurts, der in diesem Jahr an Dr. Alexandra Klei für ihre Studie „Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland: Der Architekt Hermann Zvi Guttmann“ ging, wurde erstmals auch der Arno Lustiger-Förderpreis im Gedenken an den 2012 verstorbenen deutsch-jüdischen Historiker und Publizisten verliehen. Diesen erhielt Dr. des. David Schnur für seine am Trierer Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden unter Betreuung von Prof. Dr. Lukas Clemens im Jahre 2014 abgeschlossene Dissertation zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau im 14. Jahrhundert. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, lobte die umfassende, unter Heranziehung mehrerer Tausend unedierter Quellen verfasste Arbeit, die in Kürze im Druck erscheinen wird, als „zukünftiges Standardwerk zur Geschichte des spätmittelalterlichen Judentums in Frankfurt“. In ihrer Laudatio merkte die in Paris lebende Schriftstellerin Gila Lustiger, Tochter Arno Lustigers, an, dass man im besten Sinne des Wortes „meschugge“ sein müsse, um tausende spätmittelalterlicher Schriftquellen auszuwerten, was ihrem Vater sicherlich gefallen hätte.

Zugute gekommen ist die intensive Quellenarbeit insbesondere dem Akademieprojekt „Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reichsgebiet“, wo David Schnur bereits 2011 als freiwillig mitwirkender Doktorand das Teilcorpus „Frankfurt und die Wetterau 1“ (1273–1347) mit etwa 3.200 Einzelbelegen in 294 Datensätzen online publiziert hat. Von Januar 2015 bis April 2016 war er dann im Umfang einer halben Stelle an der Projektdienststelle am Seminar für Judaistik an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. beschäftigt. In dieser Zeit hat er die Arbeiten an dem bereits zuvor begonnenen Teilcorpus „Frankfurt und die Wetterau 2“ (1348–1390) weit vorangetrieben. Trotz seiner Belastung im Archivreferendariat ist es ihm jüngst gelungen, das aus 2.346 Datensätzen bestehende Teilcorpus vorzulegen. Nach der redaktionellen Bearbeitung wird dieses online zur Verfügung gestellt.

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