Festvortrag zum 20-jährigen Bestehen des AMIGJ

11.08.2016, in: Vortrag

Am 13. Juli 2016 wurde das 20-jährige Bestehen des Trierer Arye Maimon-Instituts für Geschichte der Juden feierlich begangen. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Israel Yuval von der Hebräischen Universität Jerusalem.

Prof. Dr. Israel Yuval (Hebräische Universität Jerusalem)

Im Zuge von Bleibeverhandlungen mit der Universität Trier ist es Prof. (em.) Dr. phil. Dr. h. c. Alfred Haverkamp 1996 gelungen, den bereits seit den frühen siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts von ihm an seinem Trierer Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte initiierten Forschungsschwerpunkt zur Geschichte der Juden im Rahmen eines Instituts zu verstetigen, das 1998 nach dem deutsch-jüdischen Historiker Herbert Fischer alias Arye Maimon benannt wurde. Mittlerweile ist die Forschungseinrichtung, übrigens die einzige ihrer Art in ganz Deutschland, die sich schwerpunktmäßig mit der mittelalterlichen Geschichte der Juden beschäftigt, weltweit anerkann. Unter den zahlreichen eingeworbenen Drittmittelprojekten und weiteren Forschungsvorhaben profitiert nicht zuletzt das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz geförderte Langzeitvorhaben „Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Reich“, das der Grundlagenforschung nicht nur zur jüdischen Geschichte im Reich, sondern der europäischen Geschichte insgesamt dient, von dieser einmaligen Konstellation.

Zur Feier des 20. Geburtstags konnte vom dreiköpfigen Direktorium des Instituts (seit 2007; diesem gehören zurzeit neben Prof. Dr. Haverkamp auch Prof. Dr. Clemens, der mit ersterem gemeinsam das Akademieprojekt leitet, und Prof. Dr. Stephan Laux an) als Festredner Prof. Dr. Israel Yuval, Leiter der „Mandel School for Advanced Studies in the Humanities“ an der Hebräischen Universität Jerusalem gewonnen werden. Prof. Yuval ist weltweit als führende Autorität auf dem Gebiet der jüdischen Geschichte in Spätantike und Mittelalter anerkannt. Sein zwischenzeitlich in mehrere Sprachen übersetztes Buch „Zwei Völker in Deinem Leib“ wurde mehrfach preisgekrönt. Erst kürzlich wurde der Autor für seine Verdienste um das gegenseitige Verständnis zwischen Christen und Juden mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Mit seinem Festvortrag (zugleich 19. Arye Maimon-Vortrag) „Schabbat versus Sonntag – Von der zeitlichen und endzeitlichen Bedeutung der Ruhe“ gab der Autor einen tiefen Einblick in die enge Verbundenheit von Christentum und Judentum und die frühen Bestrebungen beider Religionen, sich möglichst voneinander abzugrenzen und so das eigene Profil zu stärken.

Zur Jubiläumsfeier siehe auch den Artikel in der „Jüdischen Allgemeinen“ vom 21. Juli 2016:

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/26083

Zurück zum Überblick