Teilcorpora Thüringen/Sachsen und Bamberg online

10.12.2015, in: Neuerscheinungen

Mit den beiden neuen Teilcorpora „Von Leine und Werra bis zum Bober. Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen (1273–1347)“, bearbeitet von Dr. Maike Lämmerhirt (Erfurt), und „Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Bamberg (1273–1347)“ von Dr. Kathrin Geldermans-Jörg ist nun für die erste Projektphase die räumliche Lücke zwischen den bereits edierten Teilcorpora „Bistum Würzburg“, „Erzbistum Mainz“ und „Markgrafschaft Brandenburg“ mit erheblichem Erkenntnisgewinn gefüllt.

Ansicht der Westseite der Erfurter Synagoge

Die starke herrschaftliche Zersplitterung des dem Teilcorpus „Von Leine und Werra bis zum Bober. Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen (1273–1347)“ zugrunde gelegten Raums deutet sich schon in der Wahl des Titels an. Die Publikation umfasst Quellen zur Geschichte der Juden im östlichen Teil des Erzbistums Mainz, in den Bistümern Merseburg und Naumburg sowie in den herrschaftlich nicht zur Markgrafschaft Brandenburg gehörenden Gebieten des Bistums Meißen. Von den 282 Datensätzen bezieht sich ein erheblicher Teil auf die jüdische Gemeinde in Erfurt, die innerhalb diese Raums eine herausragende Rolle spielte.

Dagegen nehmen sich die lediglich 17 Datensätze für das Bistum Bamberg in dem Zeitraum, in dem das jüdische Siedlungsnetz im Reich seine höchste Dichte erreichte, sehr bescheiden aus. Neben der Kleinräumigkeit des Bistums und dem Umstand, dass 1298 wohl alle jüdischen Siedlungen während der Rintfleischpogrome vernichtet und nur sporadisch wiederbesiedelt wurden (siehe dazu das Teilcorpus „Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuchs [1273–1347]“), dürfte auch ein gegenüber den Nachbarn geringer ausgeprägter Verschriftlichungsgrad diese Quellenarmut bedingt haben.

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