From Werra and Leine to Bober: Sources regarding the history of the Jews in Thuringia and Saxony

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281 records in this corpus. Displaying record 117.

Thüringen/Sachsen 1, Nr. 116

1315 Februar 25

Heinrich Marschall genannt von Gosserstedt, erklärt, dass er wegen großer Schulden mit Zustimmung seiner Ehefrau Adelheid, seines ältesten Sohnes Heinrich und seiner Kinder und Erben, jährliche Zinsen von zwei Mark in Lissdorf und einen Hof namens Tunchehof mit anderen Höfen, mit einem Wald, der Lo genannt wird, und mit anderen Lehensgütern an den Abt Albert und den Konvent des Klosters Pforte für 21 Mark Freiberger Silber verkauft hat. Mit dem Geld haben Abt und Konvent Heinrich bei dem Juden Abraham in Wiehe (apud Iudeum in Wy dictum Abraham) ausgelöst. Für sein Seelenheil verzichtet Heinrich weiterhin auf das Patronatsrecht der Pfarre in Lissdorf. Außerdem beurkundet Heinrich, dass er dem verstorbenen Abt Dietrich von Pforte, genannt von Rosla, zwei Mark jährliche Zinsen in Lissdorf verkauft hat. Auch die Mutter und der Bruder Heinrichs - nämlich die Witwe Agnes und Gehard Marschall genannt von Gosserstedt - verzichten auf ihre Ansprüche und stimmen dem Verkauf zu. Heinrich und Gerhard wollen die Urkunde mit ihren Siegeln versehen. Zeugen sind (1) Bruder Hermann, Kämmerer, genannt von Arnstadt, Bruder Konrad genannt von Heseler, Mönch in Pforte (2), Bruder Heinrich, Hofverwalter (magister curie) in Gernstedt, genannt von Kutzleben, und Bruder Busso, Konverse in Pforte, Herr Heinrich vom Heiligen Kreuz und Herr Heinrich von St. Marien Plebane in Gosserstedt, Johannes genannt von Conz, Heinrich genannt Ortwini, Kastellan ebenda, Heinrich, genannt von Burschendorf (3), Kastellan in Eckartsberga, und andere.

Datum anno domini M. CCC. XV. V. kalendas marcii. (4)

(1) Zeugenliste nach B.

(2) Die Angabe in Porte findet sich nur in A.

(3) A: Putschindoeff.

(4) Nach Abschr. A.

Überlieferung:

Schulpforte, Archiv und Bibliothek der Landesschule Pforta, Hs. D, fol. 109v-110r, Abschr. (14. Jh.) [A], lat.; ebd. Hs. T, fol. 129r/v [B], (Abschr., frühneuzeitl.).

  • UB des Klosters Pforte 1, 2, Nr. 455, S. 423 f.;
  • Böhme, Beweis [1774], Beylagen, Nr. 20, S. 29 f.
  • Lämmerhirt, Anfänge (2015), S. 82;
  • Lämmerhirt, Juden (2007), S. 20;
  • Wolff, Chronik des Klosters Pforta 2 (1846), S. 355 f.

Kommentar:

Die Abschrift A in Handschrift D ist die ältere, die Abschrift B in Handschrift T ist allerdings teilweise ausführlicher.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 09.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 116, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-000k.html (Datum des Zugriffs)

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