Sources regarding the history of the Jews in the Bishopric of Würzburg

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657 records in this corpus. Displaying record 244.

Bm. Würzburg 1, Nr. 247

1324 Dezember 20

Die Bürgermeister, der Rat und die Gemeinde der Stadt Würzburg einigen sich mit den dortigen Juden über die Ablösung der von den Juden zu entrichtenden Zahlungen für den Wachdienst in der Stadt. Bisher hatten die Juden jährlich fünf Pfund Heller zu zahlen, die aber nicht regelmäßig entrichtet wurden. Für die in den letzten Jahren ausgebliebenen Zahlungen geben die Juden nun einmalig fünfzig Pfund Heller. Für die künftigen Abgaben zahlen sie der Stadt im Voraus eine endgültige Abschlagsumme von fünfzig Pfund, die die Stadt anlegen soll, um von den Zinsen die jährlichen fünf Pfund zu erhalten.

Wier Tyerolf Weibeler und Ecko vom Sterne Burgermeister. Der Rat daz sint Herbort von Niche Johann von Scheckenbach Ruͦker von Volkach Heinrich Ciechelin Uͦlrich Weibeler Bruͦno vom Rebestok Wolvelin Fuͦsz Arnolt vom Santhof der juͦngere Friderich von Uͦtingen Lengelin kuͦrdewaner Welcelin Cremer Wolvelin Langeman fleislecher Friderich Nuͦtzier semeler, Wernher Schudel Rockener unn die Buͦrgere gemeinlich zuͦ Wierzebuͦrg Bekennen unn vergehen offinlich an disem brieve Allen den die in sehen lesen oder hern lesen Daz sich die Juden die hie zuͦ Wierzeburg bi uns geseszen sint um alle die Anspache [!] unn forderunge also wier zuͦ in gehabet han biz an disen tag mit uns guͦtlich unn fruͦntlich berichit han fur sich unn fur alle ir Nachkuͦmen also daz uns wol dar an begnuͦgit unn suͦnderlichen um fuͦnf pfuͦnt haller guͦlte die si alln jar solten geben unsern Buͦrgermeistern zuͦ wachelone uf den tuͦrnen die si manig jar verseszen heten habent si uns geben huͦndert pfuͦnt haller der wier von in bezalt unn gewert sin. Der selben huͦndert pfuͦnde haben si uns geben fuͦnfzig pfuͦnt fuͦr die zit und fur die jar die si die fuͦnf pfuͦnt nith geben heten unsern Burgermeistern also vor gesprochen ist. Unn die andern fuͦnfzig pfuͦnt haller habent si uns geben fuͦr fuͦnf pfuͦnt guͦlte. Daz wier die selber an legen unn si da von nemen. Also daz die vorgenanten Juden unn alle ir nachkuͦmen Immermer der selben gulte schulnt ledig sin unn entladen. Unn auch daz wier oder unser Nachkuͦmen die selben guͦlte von in oder von irn Nachkuͦmen nimmer shuͦln gefordern oder geeischen unn globen in daz unn versprechen uns sin an disen brieve fuͦr uns und fur alle unser Nachkuͦmen. Dirre sache als si hie besriben unn mit worten bescheiden ist an disem brieve.

Zuͦ einem waren unn offin urkuͦnde so geben wier in disen brief Besigelt mit unser stete Insigel daz daran hanget. Der ist geben Nach Gotes gebuͦrt Drucehen huͦndert jar dar Nach In dem vier und zwenzigesten jare an sant Thomas abent vor Wihennachen.

Rückvermerk:

von der Juden wegen wie die von wirtzpurk mit in uberkommen sein (15. Jh.);

Überlieferung:

Würzburg, StA, Würzburger Urkunden 7846, Orig., dt., Perg.

  • Denkwürdigkeiten der teutschen Geschichte, Nr. 2, S. 138 f.
  • Urkundenregesten zur Geschichte der Stadt Würzburg, Nr. 124, S. 112;
  • Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland, Nr. 87 f., S. 116;
  • RB 6, S. 149.
  • Müller, Geschichte der Würzburger Judengemeinde (2011), S. 326;
  • GJ 2, 2, S. 930.

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 06.05.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 247, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/WB-c1-0015.html (Datum des Zugriffs)

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