Sources regarding the history of the Jews in Frankfurt and Wetterau

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2374 records in this corpus. Displaying record 168.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 168

1352 August 22, [Frankfurt a. M.], Koblenz

Erzbischof Balduin von Trier, Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches, bekundet für sich und die Grafschaft Luxemburg (dyͤ graschaft von Lutzelnburg), dass der König [Karl IV.] ihm, Pfalzgraf Ruprecht d. Ä., Herzog in Bayern, Markgraf Wilhelm von Jülich, Kuno von Falkenstein, Dompropst und Vormünder des Stufts zu Mainz, Graf Dietrich von Loen und Graf Gerhard von Berg befohlen habe, zum gemeinen Nutzen des Landes und zum Schirm von Rittern, Knechten, geistlichen und weltlichen Personen, Christen und Juden, sowie besonders von Kaufleuten und Pilgern auf Straßen, Gewässern, Landen und Städten die Schultheißen, Bürgermeister, Schöffen, Räte und Bürgergemeinden der Stadt Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen (den schultheißen, burgermeistern, scheffenen, reten und burgern gemeinliche der stede Frankenfurt, Frydeberg, Wetslar und Geilnhusen) in den Landfrieden aufzunehmen, den die vorgenannten Herren zuvor untereinander gemacht habe. Die Städte werden verpflichtet,

[1.] bis zum 22. Februar des übernächsten Jahres (biz uf den zweiundzwentzigsten tag des mandes, der zuͦ Latine ist genant Februarius . . nehist komet, und von dannen ein gantz jar, und nit lenger) (1) als Bündnispartner im vorgenannten Landfrieden zu dienen;

[2.] zu den Landtagen jeweils einen ehrbaren Mann mit einem offenen besiegelten Brief zu entsenden, der gemeinsam mit dem königlichen Obmann Johann von der Sleiden, welcher ein Landfriedenssiegel führt mit dem Ladungs- und andere Briefe besiegelt werden, sowie den ritterlichen Vertretern der vorgenannten Herren tagt. Diese Ratsleute besetzen das Landgericht, welches über Landfriedensbrüche entsprechend der hierüber zwischen den Herren ausgestellten Urkunden richtet;

[3.] gemeinsam mit in den Städten ansässigen Untertanen der Herren sowie den Herren selbst alle Kaufleute, Pilger, geistliche und weltliche Personen, fahrende Leute, Christen und Juden, an Leib und Gut zu schirmen und diesen nach Gewohnheit und Landesrecht Geleit zu gewähren;

[4.] zum täglichen Krieg (zuͦ degelichem cryͤge) gemeinsam mit dem Herrn von Falkenstein im Umkreis von 16 Meilen um Koblenz dienen, sofern sie vom Landvogt dazu gemahnt werden. Wenn die Bündnispartner im Umkreis von zwölf Meilen um Friedberg bis zum Rhein eine Belagerung durchführen sollten (eynig besesz tuͦn wuͦrde), so haben die Städte mit 80 Helmen zu dienen; sollen die Belagerer jedoch vertrieben werden, so haben die Städte 200 Helme zu stellen. Jeder Dienst erfolgt auf eigene Kosten, wobei mögliche Beute gleichmäßig auf die an diesem Zug beteiligten Personen zu verteilen ist;

[5.] ihre Stadtrechte, Freiheiten und Gewohnheiten gegenseitig zu respektieren, und nehmen von den vorgenannten Artikeln alle diejenigen aus, mit denen sie bereits verbündet sind.

Der königliche Obmann und Landvogt Johann von der Sleiden kündigt sein Siegel an.

Dirre brieb ist gegeben zuͦ Covelentze, nach gots geburte drutzehenhundert jar und dar nach in dem zweiundfunfzigsten jar, des zweiundzwentzigsten tages in dem Auste.

(1) 1354 Februar 22.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Reichssachen-Urkunden 40, Abschr. (gleichz.), dt., Papier.

  • MGH Const. 10, Nr. 443, S. 335-337;
  • Urkunden und Akten der oberdeutschen Städtebünde 2, 2, Nr. 967, S. 958 f.
  • RI 8, Nr. 152, S. 545.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 168, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/CP1-c1-01r8.html (Datum des Zugriffs)

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