Judensiegel in Aschkenas (1273-1347)

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Judensiegel 1, Nr. 34

1337 Januar 30

Siegel des Trierer Juden Jakob Daniels (Jakov ben Natanael) (II):

Umschrift rechts: . S(IGILLVM) IACOBI IVDEI; Umschrift links: יעקב בן הנ''ר נתנאל זצ''ל (Jakob, Sohn des Freigiebigen, Herrn Natanaels, das Andenken des Gerechten sei zum Segen). (1)

(1) Das Siegel ist verloren; die Umschrift ist nach einem Abdruck von 1345 III 17 (JS01, Nr. 44) angegeben.

Überlieferung:

Koblenz, LHA, Best. 54 B, Nr. 329, hebr. und lat.

  • Friedenberg, Seals (1987), Nr. 112, S. 220 f. (mit Abb.).
  • Von den Brincken, Judensiegel (1963/64), Nr. 9, zwischen S. 416 und 417 (Abb.), und 423 f.

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist verloren. Die Angaben können anhand weiterer Abdrücke erschlossen werden; Dm: 25 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.

Siegelbild: Ein Hexagramm füllt das Siegelfeld gänzlich aus; in seinem Zentrum befindet sich ein Stern. Die Zacken des Hexagramms sind jeweils mit einem Dreipass verziert, ebenso ein Sechspass um den Stern.

Jakobs zweites Typar (II) ist von fünf weiteren Abdrücken bekannt: 1345 III 17 (JS01, Nr. 44, Siegel 3), 1345 XI 11 (JS01, Nr. 47, Siegel 3), 1341 XII 3 (JS01, Nr. 39, nur kopial), 1348 III 12 (JS02, Nr. 1, Siegel 5) und 1341 VII 22 (JS01, Nr. 38).

Das Siegel ist wahrscheinlich als redend verstanden worden und stellt die Verbindung zwischen dem Namen des Siegelführers und Num 24,17 ('Es tritt hervor ein Stern aus Jakob') her.

Aussteller der Urkunde von 1337 I 30 (1336 nach der Trierer Datierung, Siegel 4, verloren) war Ysaac quondam Sandermanni (Siegel 1, verloren). Als Zeugen siegelten Gottfried von Brandenburg (Siegel 2, Christ, verloren), Johannes, genannt Prime von Berge (Siegel 3, Christ, verloren), und schließlich Jakob (Siegel 4, verloren). Jakobs Tätigkeit als Zeuge steht wahrscheinlich in Verbindung zu seiner Tätigkeit als neuer negociator des Trierer Erzbischofs nach Muskinus' Tod 1336, weshalb hier von dem späteren Typar (II) ausgegangen wird, das schon eine bilinguale und damit repräsentativ gesteigerte Form besitzt. Allerdings ist auch nicht auszuschließen, dass Jakob noch sein erstes Typar (I) verwendete, das bis 1326 belegt ist (JS01, Nr. 14).

Zur Urkunde, an der das Siegel von 1337 I 30 hing, vgl. #0000# zu 1337 I 30.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, JS01, Nr. 34, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS01/CP1-c1-02ta.html (Datum des Zugriffs)

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