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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 118

1304 Juli 6

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Die Kölner Juden, deren Bischof und Rat (iudei, episcopus et magistratus eorum Colonienses) haben [gegenüber den Amtleuten der Laurenz-Parochie] bezeugt (1), dass Minman, Sohn Gottschalks von Coesfeld (de Coysfelt), und dessen Frau Gutkind (Goytgin) die Hälfte des gegenüber dem Bürgerhaus gelegenen Hauses, genannt "Zur Treppe", samt der dahinter liegenden halben Hofstatt Anselm von Osnabrück (de Oysinbrucke), Sohn des genannten Mans (2), und dessen Frau Jutta übertragen und aufgelassen haben.

Datum anno domini m° ccc° quarto, in festo octavarum Petri et Pauli apostolorum.

(1) Wortlaut des Schreinsbucheintrags: nobis testificaverunt.

(2) Laut Kosche, Studien (2002), S. 31 mit Anm. 110, nicht mit dem 1281 belegten Anselm von Osnabrück zu verwechseln (siehe KS01, Nr. 32).

Überlieferung:

Köln, HASt, Best. Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 16r, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 255, S. 105; WJ 1, Nr. 48, S. 70 f.

Literatur: Kosche, Studien (2002), S. 31 mit Anm. 110; Aschoff, Coesfelder Juden (1989), S. 7; GJ 2, 1, S. 153; Kober, Grundbuch (1920), S. 120; Keussen, Topographie 1 (1910), S. 216.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Anselm von Osnabrück war spätestens seit 1321 in Münster wohnhaft; vgl. Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 1, S. 11 f. (erstes Eidbuch). Zu den Nachfahren Gottschalks von Coesfeld siehe die Tafeln bei Aschoff, Clan-Denken (2004), S. 10, und Ders., Geschichte (2006), S. 46.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 05.04.2017

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