Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 63

zwischen 1288 November 23 und 30

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Rentengeschäft in einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Der Jude Suskint, genannt von Neuss (de Nussia), und dessen Frau Jutta haben Johannes, genannt von Merzenich (de Merzenich), und dessen Frau Elisabeth gegen 100 Mark Kölner Denare einen jährlich an St. Remigius oder innerhalb der darauf folgenden vier Wochen zu zahlenden Erbzins von zehn Mark verkauft und übertragen. Der Zins kann gegen dieselbe Summe zurückgekauft werden. Er lastet auf dem einst im Besitz Judlins und Hannas von Erkelenz (de Erkellenze) befindlichen Gebäude, gelegen beim Haus "Zum Schaf" gegenüber dem Bürgerhaus (domus civium). Bei säumiger Zahlung soll die Immobilie vollständig an Johannes und Elisabeth fallen.

Actum anno domini m° cc° lxxxviii, infra octavam Andree.

Überlieferung:

Köln, HASt, Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 11v, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 186, S. 66 f.

Literatur: GJ 2, 2, S. 582; Kober, Grundbuch (1920), S. 139.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Zum Wiederkauf der Rente siehe KS01, Nr. 92. Zu Suskint von Neuss, der in diesem Jahr das Amt des Judenbischofs bekleidete, siehe Nr. KS01, Nr. 48.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 21.06.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 63, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-00hc.html (Datum des Zugriffs)

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