Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 30

[zwischen 1280 Januar und 1281 März 21]

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und drei lateinischen Einträgen festgehalten:

Im Namen der [Kölner] Judengemeinde (קהל קולוניא) bestätigen Jakar haAluv, Sohn des Rabbiners R. Samuel haLevi s.A. (יקר העלב בן הרב ר׳ שמואל הלוי ז׳צ׳ט׳ו׳ל׳ה׳ה׳), Chajim, Sohn "unseres Herrn, Lehrers und Erziehers" Rabbiner R. Jechiel s.A. (חיים בן א׳מ׳ו׳ הרב ר׳ יחיאל זלע׳), sowie Juda, Sohn R. Meirs s. A. (יהודה ב׳ר׳ מאיר ז׳צ׳ל׳), gegenüber den Bürgern der Laurenz-Parochie (לעירונים מקדש לורנצייש) mit ihrer Unterschrift, dass R. Uri, Sohn R. Salomos von Aachen, genannt Vives (ר׳ אורי מכונה ויוש בר׳ שלמה מאייש), die Hälfte des am Ende der Judengasse an der Ecke zur Stesse [in Richtung Palast] (1) gelegenen Hauses (חציו של הבית ועומד בקרן זוית על פרשת הדרכים שנקרא שְטַעְסְא בקצה רחוב היהודים) von seinem Vater geerbt und rechtmäßig an R. Chajim [= Salomo] (2), Sohn R. Schealtiels [= Sohn Gottschalks und Juttas von Brüssel] (2) (ר׳ חיים בר׳ שאלתיאל), verkauft hat.

ומה שידענו היטב וברור לנו כתבנו וחתמנו לעירונים מקדש לורנצייש לעדות ברורה ולראייה ("Was wir mit klarer Kenntnis und mit zuverlässigem Zeugnis wussten, haben wir für die Amtleute von St. Laurenz, zum Zeugnis und zum Beweis niedergeschrieben und unterzeichnet").

(1) Topographische Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(2) Namensvariante bzw. Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

Überlieferung:

Köln, HASt, Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 8r, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 141-143, S. 40 f.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 153; Keussen, Topographie 1 (1910), S. 191.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Zur Familie "von Brüssel" siehe die Hinweise bei KS01, Nr. 16 . Das Regest basiert weitgehend auf der hebräischen Vorurkunde. Die drei Schreinsbucheinträge informieren ergänzend darüber, dass R. Salomo von Aachen die Haushälfte selbst von seinen Eltern geerbte hatte. Die vorgenommene Datierung orientiert sich an den voranstehenden und nachfolgenden lateinischen Schreinsbucheinträgen.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 21.06.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 30, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-00rk.html (Datum des Zugriffs)

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