Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 68

1289 Ende März

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und zwei lateinischen Einträgen festgehalten:

Jakar haAluv, Sohn des Rabbiners R. Samuel haLevi s.A. (יקר העלב בן הרב ר׳ שמואל הלוי ז׳צ׳ט׳ו׳ל׳ה׳ה׳), Juda, Sohn R. Meirs s.A. (יהודה ב׳ר׳ מאיר ז׳צ׳ל׳), und Jakob haAluv, Sohn R. Josefs s.A. (יעקב העלוב ב׳ר׳ יוסף ה׳כ׳מ׳), bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass der Pippin genannte R. Isaak, Sohn Baruchs haKohen, genannt R. Seligman [Rufus] (1) (ר׳ יצחק מכונה פיפין בנו של ברוך הכהן והיה כינויו ר׳ זילקמן), und dessen Frau Abigal, Tochter R. Isaaks (מ׳ אביגיל בת ר׳ יצחק), die Hälfte des von Isaaks Vater geerbten siebten Hausanteils, das in der Kölner Judengasse ("Straße der Gemeinde in Köln") (ברחוב הקהל בקולוניא) neben dem von R. Liberman von Düren (ר׳ ליברמן מדורא) gebauten Haus [in Richtung Bürgerhaus] (2) liegt, nach jüdischem Recht ("Gesetz des Moses und Israels") (כדת משה וישראל) R. Jakob [genannt von der Treppe] (1), Sohn R. Moses (ר׳ יעקב בר׳ משה), [und dessen Frau Adelheid] (3) verkauft haben.

ומה שידענו כתבנו וחתמנו ("Was wir wussten, haben wir niedergeschrieben und unterzeichnet") [Actum anno domini m° cc° lxxxviii, in fine marcii] (4).

(1) Namensergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(2) Topographische Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(3) Nennung der Ehefrau nur in der lateinischer Parallelüberlieferung (Aleidis).

(4) Datum des zweiten lateinischen Eintrags.

Überlieferung:

Köln, HASt, Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 11v, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch Laurenzpfarre, Nr. 188 f., S. 67 f.

Literatur: Cuno, Namen (1974), S. 289; Kober, Grundbuch (1920), S. 116; Keussen, Topographie 1 (1910), S. 208.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Das Regest basiert weitgehend auf der hebräischen Vorurkunde. Die parallel überlieferten lateinischen Schreinsbucheinträge dokumentieren zum einen der Erbfall des Hausteils, zum anderen dessen Verkauf. Ergänzend liefert die lateinische Fassung die Information, dass auch Seligmans Ehefrau Minna verstorben war. Zur Immobilie siehe auch KS01, Nr. 57 und KS01, Nr. 58.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 21.06.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 68, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-01ox.html (Datum des Zugriffs)

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