Judenbetreffe in den Rothenburger Achtbüchern (1273-1347)

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Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 201

1343 Juli 11

Im Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1343 unter dem Tagesdatum Sexta feria ante festum Divisionis apostolorum vermerkt:

[1.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Jakob, sind Bernold und Dieter von Münster mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse, filius [!] Jacob (1), proscripti sunt Bernolt et Dyter, filius suus, de Muͦnster.

[2.] Auf Ersuchen Meirs von Windsheim und Isaaks von Werdeck sind Hartmut Stolle und Konrad Steppe von Tyenbunt mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyer de Winsheim et Ysach de Werdecke (2) proscripti sunt Hartmut Stolle et Conrad Steppe de Tyenbunt. (3)

[3.] Auf Ersuchen des vorgenannten Meir sind Heinrich Geumann von Elkenbrechtshausen, Zobelin Wirt von Oberhausen, Merbot von Gaggstatt, Heinrich Senftleben, Sohn des jüngeren Senftleben von Tyenbunt, Walter Holzheuser und Heim von Bunebach, Heinrich, Schmied von Bersbronn, Konrad Turmann der Jüngere und Konrad Zorn von Seibotenberg mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyer predicti (1) per se proscripti sunt Heinrich Geuman de Elkenperhtshusen, Zobelin Wirt de Obenhusen, Merbot de Gackestat, Heinrich Senftleben, filius iunioris Senftleben von Tyenbunt, Walther Holtzhusere et Heim de Bunebach, H[einrich], faber de Bernartbrun, Conrad Turman iunior et Conrad Zuͦrn de Sybotenberg.

[4.] Auf Ersuchen Löwes "an der Ecke" sind Konrad Nützel und Heinrich Winaige von Balbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lewen anderecke (1) proscripti sunt Conrad Nuͤtzel et Heinrich Winayge de Ballebach (4).

[5.] Auf Ersuchen Seligmanns, des Sohns von Jakob, sind Siegfried Wilde, Walter, Sohn Welzens von Stetten, und Heinrich Schuhelin von Reichelshofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selcman, filii Jacob (1), proscripti sunt Sy[frid] Wilde, Walther, filius Weltzen de Steten (5) et H[einrich] Schuhelin de Rycholtshoven (6).

[6.] Auf Ersuchen Gumperts, des Sohns von Großenlöwe, sind Großmann von Uffenheim und Apel von Gollhofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Gumperht, filii Grozzenlewen (1), proscripti sunt Grozzeman de Uffenheim et Appeln de Golnhoven.

[7.] Auf Ersuchen Mosses von Weikersheim ist Heinrich Eber von Schernau mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse de Wickertsheim (1) proscriptus est H[einrich] Eber de Schernawe.

[8.] Auf Ersuchen Liebermanns von Krautheim sind Konrad Rutger von Bettwar und Konrad, Sohn der Bringlerin von Dörzbach, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Liberman de Cruͦtheim (1) proscripti sunt Conrad Rutger de Betbur et Conrad, filius Bringlerin de Tortzbach.

[9.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Löwe, ist Konrad Kadolt mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse, filii Lewen (1), proscriptus est Conrad Kadolt.

[10.] Auf Ersuchen Selmelins von Weikersheim sind Hermann Semeler von Weikersheim und Berthold, Schmied von Markelsheim, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selmelin de Wickertsheim (1) proscripti sunt Herman Semeler de Wickertsheim et Bertholdus, faber de Markoltshein.

[11.] Auf Ersuchen Jakobs, des Schwiegersohns von Jakob, ist Bernger von Burgstall mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacobi, generi (7) Jacob (1), proscriptus est Bernger de Buͦrgstal.

(1) Der Kläger ist nicht explizit als Jude bezeichnet.

(2) Die Kläger sind nicht explizit als Juden belegt.

(3) Der Eintrag ist komplett durchgestrichen.

(4) Ober- oder Unterbalbach.

(5) Wahrscheinlich bezieht sich der Ortsname auf Haltenbergstetten (Niederstetten), da Oberstetten in mehreren Einträgen des Achtbuchs ausdrücklich als solches bezeichnet wird.

(6) Der Ortsname ist über der Zeile eingetragen.

(7) Die Verwandtschaftsbezeichnung gener kann auch Schwager bedeuten. Da dort, wo sich im späten 14. und 15. Jahrhundert in Rothenburger Quellen die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen lassen, gener im Sinne von Schwiegersohn Verwendung fand, wurde auch hier dieser Verwandtschaftsbezeichnung der Vorzug gegeben.

Überlieferung:

Nürnberg, StA, Reichsstadt Rothenburg, Akten 487b, fol. 45v-46v, Orig., lat., Perg.

Kommentar:

Zum Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, RA01, Nr. 201, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RA01/RA-c1-005k.html (Datum des Zugriffs)

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