Judenbetreffe in den Rothenburger Achtbüchern (1273-1347)

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Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 204

1344 Dezember 31

Im Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1344 unter dem Tagesdatum Sexta feria ante Circumcisionem domini vermerkt:

[1.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Jakob, sind Konrad, Heinrich und Wolzo, Söhne Schwindens von Laudenbach, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mossen, filii Jacob (1), proscripti sunt Conrad, Heinrich et Woltze, filii Swinden de Lutenbach (2).

[2.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Löwe "an der Ecke", sind Friedrich Meilon von Weiler, Konrad […]hart und Konrad Kerling von Archshofen mit der Acht belegt worden; ebenso wurden seitens des Vaters von Mosse Brand von Seinsheim und Friedrich von Ebersbrunn mit der Acht belegt: Ad instantiam Mosse, filii Lewen anderecke (1), proscripti sunt Fritzo Meylon de Wiler, Conrad […hart] (3) et Conrad Kerling de Argeshoven. Item ex parte patris Brant de Saunsheim et Friderich de Eberhartsprun.

[3.] Auf Ersuchen Simons "in der alten Schule" ist Heinrich Creglingen, der Knecht Herrn Ulrichs von Brauneck, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon in antiqua scola (1) proscriptus est H[einrich] Creglingen, servus domini Ulrich de Bruͦneck (2).

[4.] Auf Ersuchen Simon Bonnes und Löwe Feuchtwangs ist Konrad Krumlin von Balbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon Buͦnne et Lewe Fuhtwang (4) proscriptus est Conrad Crumlin de Ballebach (5).

[5.] Auf Ersuchen Jakobs, des Schwiegersohns von Jakob, ist Klaus, Schuhmacher von Stetten, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacob, generi (6) Jacob (1), proscriptus est Claus, calicifex de Steten (7).

[6.] Auf Ersuchen Liebermanns von Krautheim sind Gebhard von Buch, Heinrich Borst, Konrad genannt Bickental von Oberkrautheim und Hetzer von Niederkrautheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lieberman de Cruthein (1) proscripti sunt Gebehart de Buch, Heinrich Borst, Konrad dictus Bickental de Oberncruͦthein et Hetzer de Nyderncruͦtheim et (8).

[7.] Auf Ersuchen Jakobs ist Konrad Hirz mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacobi (1) proscriptus est Conrad Hirz.

[8.] Auf Ersuchen des Juden Sun ist Ulrich von Neusäß mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Sun iudei proscriptus est Ulricus dictus […] de Nusezze. (9)

[9.] Auf Ersuchen Seligmanns, des Sohns von Mosse Pappenheim, sind seitens Gottschalks Heinrich Wiesenbach, Siegfried Herre, Siegfried Knebel von Neunkirchen, eine Person aus Königshofen und Konrad Reulin von Balbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selcman, filii Mosse B[appenheim], ex parte Gotschalky proscripti sunt Heinricus Wisenbach, Sytze Herre, Sytze Knebel de Nuwenkirchen, […] de Kunigeshoven (10) et Conrat Reulin de Balbach (5) (10).

[10.] Auf Ersuchen Natans, des Sohns von Mosse Levi, ist Gebhard Rauenbuch mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Natan, filius [!] Mosselevi (1), proscriptus est Gebehart Ruhenbuch.

[11.] Auf Ersuchen Seligmanns, des Sohns von Jakob, ist der Ritter Ber von Wollmershausen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selcman, filii Jacob (1), proscriptus est Ber de Wolmershusen, miles.

[12.] Auf Ersuchen Löwes von Weikersheim seitens Goldas der Abrahamin ist Hermann Schneider von Oesfeld mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lewe de Wickertshein (1) ex parte Guldin Abrahamyn proscriptus est Herman Snyder de Ozzefelt.

[13.] Auf Ersuchen Anselms, des Sohns von Vry, sind Berthold und Konrad von Enheim, wohnhaft in Brettheim, sowie Ullin von Scheckenbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Anshelm, filius Vry (1), proscripti sunt Bertholdus et Conradus de Ehenhein, residentes in Berhthein, et Ullin de Scheckenbach (11).

[14.] Auf Ersuchen Salmans sind Wolzo genannt Some von Röttingen und Konrad Grundlach von Waldmannshofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Salman (1) proscripti sunt Woltzo dictus Some de Rotingen et Conrad Gundlach de Waltmanshoven (3).

[15.] Auf Ersuchen Simons von Weikersheim ist Konrad Schwinde von Laudenbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon de Wickershein (1) proscriptus est Conrad Swinde de Lutenbach.

[16.] Auf Ersuchen Bonnoms sind Kunz und Ulrich von Reichelshofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Buͦnnum (1) proscripti sunt Cuͦnz (9) Ulricus de Rycholthoven (10).

[17.] Auf Ersuchen Meirs "auf den Staffeln" sind Johann Ubel, G. Dunne, Konrad Hirz, Konrad Eckstein, Konrad Apel von Herbertshausen, der Ritter Konrad Krumlin und Friedrich Mon von Ostheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyer uff[denstaffeln] (1) proscripti sunt Johan Ubel, - - G. Duͦnne (9), Conrad Hyrz, C[onrad] Eckestein, Conrad Appel de Herpfershusen, Conrad Cruͦmlin, miles, Friedrich Mon de Ostheim (12).

[18.] Auf Ersuchen Simelins von Weikersheim ist der Ritter Hartmut von Markelsheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symelin de Wickersheim (1) proscriptus est Hartmut, miles de Markoltshein.

[19.] Auf Ersuchen Löwes von Feuchtwangen sind Gottfried von Speckfeld, Hermann, der Sohn Lupolds von Mackenhofen, und Johann Ebel mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lewe de Fuhtwang (1) proscripti sunt Gotfrid de Speckefelt, [Johan Ebel ...] (13), Herman, filius Herman (9) Lupold de Mackenhoven.

[20.] Auf Ersuchen Simons und Lemmlins ist Brand von Seinsheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon et Lemblin (4) proscriptus est Brant de Saunshein.

(1) Der Kläger ist nicht explizit als Jude bezeichnet.

(2) Das Ortsname Lutenbach ist getrennt, wobei enbach über der Zeile eingefügt wurde.

(3) Der Ortsname ist über der Zeile eingefügt.

(4) Die Kläger sind nicht explizit als Juden bezeichnet.

(5) Ober- oder Unterbalbach.

(6) Die Verwandtschaftsbezeichnung gener kann auch Schwager bedeuten. Da dort, wo sich im späten 14. und 15. Jahrhundert in Rothenburger Quellen die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen lassen, gener im Sinne von Schwiegersohn Verwendung fand, wurde auch hier dieser Verwandtschaftsbezeichnung der Vorzug gegeben.

(7) Wahrscheinlich bezieht sich der Ortsname auf Haltenbergstetten (Niederstetten), da Oberstetten in mehreren Einträgen des Achtbuchs ausdrücklich als solches bezeichnet wird.

(8) Dahinter ist Platz für einen Eintrag gelassen worden.

(9) Der Eintrag ist komplett durchgestrichen.

(10) Der Name ist durchgestrichen.

(11) Ober- oder Tauberscheckenbach.

(12) Es ist unklar, ob es sich um Krautostheim, Gollachostheim, Ober- oder Unteröstheim handelt.

(13) Der Name ist ausradiert und nur noch rudimentär lesbar.

Überlieferung:

Nürnberg, StA, Reichsstadt Rothenburg, Akten 487b, fol. 49v-50v, Orig., Perg.

Kommentar:

Zum Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, RA01, Nr. 204, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RA01/RA-c1-005n.html (Datum des Zugriffs)

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