Judenbetreffe in den Rothenburger Achtbüchern (1273-1347)

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Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 206

1345 Dezember 16

Im Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1345 unter dem Tagesdatum Sexta feria ante Thome apostoli vermerkt:

[1.] Auf Ersuchen Meirs, des Schwiegersohns von Meierlin, sind Erlebot von Enheim und Hartrad, Truchsess von Baldersheim, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyer, gener (1) Meyerlin (2), proscripti sunt Erlebot de Ehenheim et Hartrath dapifer de Baldoltshein (3).

[2.] Auf Ersuchen Davids von Dürrwangen sind Konrad und G. von Reinsbronn, Hartrad, Truchsess von Baldersheim, und eine weitere Person mit der Acht belegt worden: Ad instantiam David de Durnwang proscripti sunt C[onrad] et G. de Rinoltsprun, Hartrath,Truhsezze de Baldoltshein et […] (4).

[3.] Auf Ersuchen Lemmlins sind Hartrad Truchsess und Gebhard von Rauenbuch mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lemblin (2) proscripti sunt Hartrat dapifer, et Gebehart Ruhenbuch.

[4.] Auf Ersuchen Jakobs ist Wolz Somen von Röttingen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacob (2) proscriptus est Woltz Somen de Rotingen.

[5.] Auf Ersuchen Salmans ist Ritter Ulrich Truchsess mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Salman (2) proscriptus est Ulricus dapifer, miles.

[6.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Löwe, sind Kune Begen von Burgstall, Konrad Ber von Weiler und ein gewisser Mullner von Ebersbrunn mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse, filii Lewen, proscripti sunt Kuͦne Begen de Burgstal (5) et Conrad Ber de Wiler et - - Mulner de Eberhartsprun.

[7.] Auf Ersuchen Simons "in der alten Schule" ist Siegfried Steinsfeld mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon in antiqua scola (2) proscriptus est Sytzo Steinsvelt.

[8.] Auf Ersuchen Davids von Aub sind Berthold von Pfahlenheim und Heinrich genannt Tanner von Martinsheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam David de Awe (2) proscripti sunt Berhtoldus de Pfolnhein et Heinrich dictus Tanner de Mertzinshein.

(1) Die Verwandtschaftsbezeichnung gener kann auch Schwager bedeuten. Da dort, wo sich im späten 14. und 15. Jahrhundert in Rothenburger Quellen die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen lassen, gener im Sinne von Schwiegersohn Verwendung fand, wurde auch hier dieser Verwandtschaftsbezeichnung der Vorzug gegeben.

(2) Der Kläger ist nicht explizit als Jude bezeichnet.

(3) Der Ortsname ist über der Zeile eingetragen.

(4) Der Name ist ausradiert worden.

(5) Der Name ist durchgestrichen.

Überlieferung:

Nürnberg, StA, Reichsstadt Rothenburg, Akten 487b, fol. 51v-52r, Orig., Perg.

Kommentar:

Zum Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, RA01, Nr. 206, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RA01/RA-c1-005p.html (Datum des Zugriffs)

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