Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen
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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 102
1310 November 11, Erfurt
Liste der Freizinsgeber des Bezirks Mercatorum vom 11. November. Gegen Ende der Liste wird Abraham, Sohn Davids, genannt, der für den Hof seines Vaters mit dem Durchgang zur Synagoge zinst. Die jüdische Gemeinde zahlt Freizinsen für einen Teil desselben Hofes, den sie für sich gekauft hat.
fol. 1r
Anno domini Mᵒ. CCCᵒ.Xᵒ., liber census datur in festo sancti Martini in ecclesie Mercatorum opidi Erfordenses.
fol. 6v
Abraham, filius David, de curia patris sui, per quam itur ad scolas XXIII d.
Communitas judeorum de parte curie eiusdem, per quam itur ad scolas, quam emerunt pro communitate ipsorum I d.
Überlieferung:
Magdeburg, LHA, Cop. 1391, fol. 1r-13v, Orig.; recherche.lha.sachsen-anhalt.de/digital/Cop__Nr_1391.xml (Digitalisat)., lat.
- Lämmerhirt, Anfänge (2015), S. 86;
- Nitz, Wohnquartier (2010), S. 330 (Karte);
- Nitz, Stadt – Bau (2005), S. 85 (Karte) sowie beiliegende CD, Daten, bm 108.
Kommentar:
Die Synagoge war vollständig von Häusern umgeben und nur durch zwei Höfe zu erreichen. Der im vorliegenden Eintrag genannte Hof, für welchen Abraham, Sohn Davids, zinst, lag auf der südlichen Seite der Synagoge am Fischmarkt/Benediktsplatz. Nördlich der Synagoge lag ein Hof mit einem Durchgang zur heutigen Waagegasse. Dieser ist im Freizinsregister St. Severi aufgeführt, und als sein erster bekannter Besitzer wird Abraham von Rothenburg genannt. Abraham von Rothenburg dürfte nach einer Urkunde von 1296 mit dem hier genannten Abraham, dem Sohn Davids, identisch sein. Ob er aus Rothenburg ob der Tauber oder Rotenburg an der Fulda stammt, ist nicht sicher zu sagen; vgl. TW01, Nr. 62; Nitz, Stadt – Bau (2005), S. 85 f. (mit Karte); Nitz, Wohnquartier (2010), S. 330 (Karte). Siehe zum Freizinsregister St. Severi 1293 sowie allgemein zu den Freizinsregistern TW01, Nr. 55.
(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 11.02.2016
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 102, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-001u.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen finden Sie in der Einleitung von Maike Lämmerhirt.