Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 124

[um 1330]

In den Aufzeichnungen über das Rechtsverhältnis zwischen dem Bischof und der Stadt Minden aus der Zeit um 1360, die etwa 30 Jahre zurückliegende Vorgänge widerspiegeln (1), werden u. a. die Beziehungen beider zu den Juden geregelt. Danach unterstehen diese dem Bischof, haben aber gegenüber der Stadt die gleichen Pflichten wie die anderen Bürger: Wanne tho Minden Joden wonet, dem mothen alle plicht don, de de rath sathet, an perde holdende, an scothe, an borchwerke unde in anderer sathynghe ghelick anderen borgheren, yt dene were, dat de sick bedeghedinghet hadden umme bescheden gelt. Scude ock dat erer welick ene unghevoghe dede, de moste hedeme rade betheren lick enem anderen borghere.

(1) Nach Lasch, Stadtbücher (1925), S. 147, und Lasch, Stadtbuch, S. 178, ist die Eintragung zwar erst um 1360 erfolgt, geht aber auf Vorgänge zurück, die ungefähr 30 Jahre früher liegen; ähnlich Krieg, Minden (1937), S. 162. Krieg hält die Eintragung für eine Antwort auf die Klage des Bischofs Ludwig von Minden von 1324/1330 (WF01, Nr. 108). Zum ersten Stadtbuch von 1318 vgl. auch Schulte, Macht (1997), S. 28-30, und Mindener Stadtrecht, S. 3-8.

Überlieferung:

Gießen, UniBib, Hs. 1055, S. 12, Sp.1 und 2, dt.

Kommentar:

Zur Handschrift respektive zum Mindener Stadtbuch von 1318 vgl. Mindener Stadtrecht, S. 3-5; Mindener Stadtbuch, S. 3-14.

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 124, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-028n.html (Datum des Zugriffs)

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