Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 40

1301 Dezember 13

Otto, gewählter und bestätigter Bischof von Münster, bekundet, dass Gottfried von Dernebocholt und seine Frau Elisabeth den Brüdern des Deutschen Hauses in Münster vom Bistum zu Lehen gehende Ländereien, die zwischen dem Judenfriedhof und einem Ort, der Tuckesburg genannt wird, in der Nähe der Stadt Münster gelegen (agros inter cimiterium iudeorum et locum, qui dicitur Tuckesborch prope civitatem Monasteriensem), für 70 Mark Münsterischer Währung verkauft haben.

Datum anno domini Mᵒ CCCᵒ primo in festo Lucie virginis.

Rückvermerk:

De agro iuxta cimiterium iudeorum (14. Jh.)

Überlieferung:

Münster, LA, B 219u, Nr. 30, Orig., lat., Perg.

Kommentar:

Es handelt sich hier um den frühesten Beleg des Judenfriedhofs in Münster, den Kirchhoff, Lagebestimmung (1984), auf dem Gelände des heutigen Gymnasiums Paulinum (Turnhalle) lokalisieren konnte. Zu den überlieferten Grabinschriften vgl. WF01, Nr. 43, ###CP1-c1-0280###, WF01, Nr. 109, WF01, Nr. 146, WF01, Nr. 163 und WF01, Nr. 35; dazu auch Prinz, Mimigernaford (1960), S. 176, Anm. 47. Erhalten ist im Foyer der heutigen Synagoge nur der Originalgrabstein von 1324 (WF01, Nr. 109). Vgl. zu diesem Verkauf auch eine zweite Urkunde des Bischofs von Münster (WF01, Nr. 41).

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 40, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-001o.html (Datum des Zugriffs)

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