Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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211 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 183.

Westfalen 1, Nr. 176

1341 Januar 5, Hameln

Der neue und der alte Rat der Stadt Hameln beurkunden, dass sie mit dem Juden Isaak, Sohn Bonnoms von Oldendorf, und seiner Ehefrau Golde, ihren Söhne Bonnem und Losan, ihrer Tochter Nenneke und ihre rechten Erben, Bürger von Hameln, ferner mit Buveke, Minneke und Beleke, ebenfalls Töchter Isaaks, wie folgt übereingekommen sind: Ab dem kommenden Epiphaniasfest sind sie für sechs Jahre befreit von Steuerzahlung, Pferdehaltung, Pferdeverleih, Sondersteuern und anderen Pflichten. Sie sollen aber wie die anderen Bürger Befestigungsarbeit und Wachdienst leisten. Die Verletzung des herzoglichen und städtischen Rechts sollen sie wie die anderen Bürger büßen. Nach sechs Jahren finden die Bestimmungen der Urkunde ein Ende.

We .. radman to Hamelen beyde nygen unde olden, de nu sint unde noch sint to komende, beghered, dat ot wytlik si alle den, de dossen bref set eder hored lesen, dat Isaac, de jode, Bunnemes sone van Oldendorpe unde Golde sin echte vruwe unde Bunnem unde Losan ore sone unde Nenneke ore dochter unde ore rechten ereven (1), use boreghere, ane Buveke unde Minneke unde Beleke, des zulven Isaackes dochtere, de rede beraden sint, de ute dosseme breve espreken sind, hebbet also mit os edeghedinghet, dat se ses ganset jar, de nu na der hochthyd to tweleften vord to sampne negest to komende sint (2), quit deeherliken van os unde van user stad weghene vryg, quit unde ledech unde los, scothendes, perdeholdendes, lenendes, unde allerleyge notbede unde allerleyge plycht, se scolen aver burwerken unde waken like anderen usen borgheren; deden se ok broke, de uses heren des hertoghen van Brunswych eder use stad eder osere an rorde, de scolden se beteren like anderen usen borgheren. (3) Wanne de sulven ses jar sint ummekomen, so es dosse bref ledech unde los. To ener betughinghe dosser vorebescrevenen sake dat we on des holden wylled, so es dosse bref mit user stad ingheseghele besegheled. Dosse bref es egheven na der bord uses heren godes dusend drehundered jar in deme ersten jare boven vertich jar, in deme heleghen avende der hochthyd to tweleften. (4)

(1) Zu Isaak und seiner Familie vgl. WF01, Nr. 177 und ggf. auch WF01, Nr. 191. Sollte der in WF01, Nr. 101 genannte Ysac Bunnemesonne von Oldendorpe identisch sein, hätten wir hier eine Verlängerung des von Ostern 1322 bis Ostern 1328 gültigen Vertrages vorliegen.

(2) Am sogenannten 'Weihnachtszwölfer', einer anderen Bezeichnung für Epiphanias. 1341 Januar 6.

(3) Eine Bestimmung zur Gegenleistung ist nicht enthalten.

(4) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Hameln, StadtA, Best. 190, Nr. 1, S. 77, [265], Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Zum Donat vgl. WF01, Nr. 37.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 176, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-0033.html (Datum des Zugriffs)

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