Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1

1348 [zwischen Januar 1 und 21], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348:

fol. 80v

[1.] Süßkind, Jude von Aschaffenburg, hat seinen Schuldner Konrad Gießübel hinsichtlich einer ungenannten Schuld gelöst.

fol. 81r

[2.] Wiker von Eckenheim (Eckenheimer) hat sich von der Jüdin Miriam (Meriana), seiner Gläubigerin, hinsichtlich einer ungenannten Schuld gelöst.

[3.] Der Jude Kirson, Schwiegersohn Kruses, hat gegen seine beiden Schuldner Johannes von Ossinheim und Hartmut Windener einen Zahlungsbeschluss über 40 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Jakobi erwirkt.

[4.] Der Jude Isaak von Nordhausen hat gegen Konrad von Siegen (C. de Sigen) einen Zahlungsbeschluss über 27 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Michaelis (2) erwirkt.

fol. 81v

[5.] Der Jude Mosse (Musse), Sohn Salmans von Zürich, hat einen ungenannten Geistlichen (sacerdos) in Betreff eines Altartuches gelöst (ex parte unius pallei).

[6.] Der Jude Anselm von Kronberg hat ungenannte Pfänder seines Schuldners Frank von Kronberg aufgeboten.

[7.] Hartmut Stummelwecke von Berkersheim hat gegenüber dem Juden Menchin von Konstanz versprochen, in der Weise zu verfahren, wie es der Schuldbrief vorsieht; widrigenfalls soll der Jude sein Recht erlangen (promisit iudeo facere, ut litera sua sonat. Si non [fecerit], tunc iudeo iudicabit). (3)

[8.] Erwin hat einer Dudo (Dudonem) genannten Person versprochen, dem Juden Jakob eine Zahlung in Höhe von zwei Pfund Heller und vier Schilling Heller zu leisten, wie es der Schuldbrief des Schultheißen vorsieht, den der Jude Abraham innehat.

fol. 81c (4)

[9.] Die Jüdin Hitzelin hat ungenannte Pfänder ihres Schuldners Winter von Rohrbach aufgrund einer Schuld in Höhe von 150 Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen seit Martini (5) aufgeboten. (6)

[10.] Der Jude Mannus (Manna [!]) hat ein Tuch seines Schuldners Junge, Sohn Junges, aufgeboten.

[11.] Der vorgenannte Jude Mannus (dictus Manris [!]) hat ein Tuch seiner Schuldnerin Elisabeth von Landecken aufgeboten.

[12.] Der Jude Jakob von Zürich hat gegen seinen Kerbe genannten Schuldner einen Zahlungsbeschluss über drei Pfund Heller erwirkt, die aus einer Bürgschaft für Schopheimer resultieren (pro Schopheimer).

[13.] Der Jude Mosse (Musse) von Zürich, Sohn Gumperts, hat gegen seinen Schuldner Henkin, Schultheiß von Langen, einen Zahlungsbeschluss über zweieinhalb Pfund Heller und dreieinhalb Schilling zuzüglich der Zinsen seit Walpurgis (7) erwirkt. (6)

[14.] Der Jude Gumpert von Zürich hat gegen seinen Schuldner Peter Mutziche einen Zahlungsbeschluss über sieben Achtel Weizen (VII octalia siligine) erwirkt.

[15.] Die beiden Juden Ber und Gumpert von Worms haben ihren Schuldner Kuno von Sterzelheim von einer ungenannten Schuld gelöst.

(1) 1347 Juli 25.

(2) 1347 September 29.

(3) Der Wortlaut dieses Eintrages ist gedruckt im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 434, Anm. 1.

(4) So die Foliierung nach dem UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 434. Es dürfte sich hierbei um eine versehentlich geschehene doppelte Zuweisung der Seitenzahl '81' handeln, wobei '81c' sowie '81d' richtigerweise '82r' bzw. '82v' lauten müssten.

(5) 1347 November 11.

(6) Nach einer Angabe im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 434, fand diese Verhandlung am 21. Januar 1348 statt.

(7) 1347 Mai 1.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 80v-81c, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Pap.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 434.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 21.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-000p.html (Datum des Zugriffs)

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