Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 43

1365 Dezember 24

Die Grafen Friedrich d. A. und sein Bruder Friedrich d. J. von Leiningen bekunden, dass ihnen Dieter Kämmerer [aus Worms] 1.883 Gulden auf ihre Burg Madenburg samt Zubehör geliehen hat, worüber er entsprechende Urkunden besitzt, die weiter in Kraft bleiben. Eine Auslösung des Pfandguts muss ihm zwei Monate zuvor angekündigt werden. Er soll dann die Geldsummen, über die ihm ein alter und ein neuer Schuldbrief ausgestellt wurden, zusammen erhalten; der Betrag ist ihm in Worms auszuzahlen. Unabhängig davon behalten die Urkunden des Inhalts, dass Dieter für die Grafen bei Juden aus Worms und Speyer eine Bürgschaft über 200 Gulden übernommen hat, ihre Gültigkeit, da es sich dabei um eine andere Geldschuld handelt.

Wir, Friderich der alte und Friderich der iuͦnge, gebruͦder, graven zu Lyningen, veriehen fur uns unnd unser erben und nachkomen und tuͦn kunt allen den, die diesen brieff ansehent oder horent lesenn, das unns unser lieber getruͦwer Diether Kemerer geluhen hat achtzehenhundert gulden und driundachtzig gulden gute von golde und swere an gewicht, und hat unns die geluhen off unnser burge Madenburg mit aller zugehorung, was darzuͦ gehort, nuͦst nit ußgenommen, in aller dermasse und wise, als die alten brieff sprechent und luͦdent, die wir dem vorgenanten Diether und sin erben doruber geben han und die auch in ire macht und craft bliben sollent. Auch ist zuͦ wissende, wanne wir oder unser erben die vorgenante burgk Madenburg losen wolten von dem vorgenanten Diether oder sin erben, so sollen wir es ine zwen monat vorsagen und kunden, one alle geverde und argelist, und sollen auch die somme gelts miteinander geben, die in dem alten brieffe steent und auch in diesem nuͦwen, one alle argelist und geverde, und sollen die somme gelts wern und bezalen zuͦ Worms in der stat. Auͦch ist zuͦ wissende, das die zwene brieff, die der vorgenant Diether von unns hat, das wir ine versaczt han under den iuͦden zuͦ Worms unnd zuͦ Spier vor zweyhuͦndert gulden, das die in ire macht und crafft bliben sollent, wann sie nit in dieser somme gelts begriffen in sint, ußgescheiden in allen diesen artickeln alle argelist und gevͦerde. Des zuͦ urkuͦnde han wir unser ingesiegel an diesen brieff thun hencken unnd han darzuͦ gebetten unser lieben getruwen Friderich von Montfurt, ritter, und Iohan von der Huͦben, unser burgmanne und manne, das sie ire ingesieg[ele] zuͦ eym gezugnis by die unsern hant gehangen, wanne sie by allen reden sint gewest vor und nach. Dirre brieff wart geben, da man zalte nach Cristuͦs geburt druzehundert [!] iare, darnach in dem funffundsechzigsten iare, uff den mitwochen nach sant Thomas tag, das da was des heiligen Crist abent.

Überlieferung:

Freiburg, StA, T 100 C 2, fol. 186v-187r, Abschr. (15. Jh.), dt., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 43, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-000f.html (Datum des Zugriffs)

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