Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 26

1358 Juli 6, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht [I.] bekundet, dass er seinem Getreuen Engelhard [I.] von Hirschhorn zu dessen anderen Lehen zusätzlich die Judenhäuser und Hofstätten der Juden in seiner Stadt Heidelberg verliehen hat, die sich zwischen den Häusern des alten Sarwürkers und dem Haus der Kinder Weinheimers befinden und sich bis zum Graben zwischen der Kelter des verstorbenen Pfaffen Reipold und besagten Immobilien erstrecken. Ruprecht befreit neben letzteren auch die von Engelhard mit des Kurfürsten Einverständnis von diesem und seinem Arzt Meister Hans zusätzlich gekauften Nachbarhäuser, -höfe und -gärten, die bis zur Hofgasse reichen, von allen Zinsen, Gülten, Beden, Steuern und Wachdiensten.

Wir, Rupr[echt] der etc., erkennen uns etc., daz wir unserm lieben und getruwen Englhart [!] vom Hirsh[orn] und allen synen erben zuͦ andern sinen lehen, die er von uns hat, reht und redelich verligen und gegeben haben und verlihen und geben im mit disme gegenwertigen briefe die iuͦden huser und hoffestete, die in unsir stat zuͦ Heidelberg sint gelegen zwessen [!] des alten sarwerten husen und Winheimers kinden hús unde die sich ziegent und treffent bitz uff den graben, der do get zwessen phaffe Rypoldz seligen (1) kelter und den vorgenanten huͦsern und hoffestete. Und wan er uns und (2) ouͦch mit unserm willen, gunst und verhengnisse und meister Hansen etwanne unsern artzt dar zuͦgekauͦft hat die huser, hofestete und garten, die dar (3) an stozzent und sich hinden umb zihent und gent biz uf die hoffegazzen, so haben wir (4) fur uns und alle unser erben und nachkomen und alle unser buͦrger der vorgenanten stat zuͦ Heidelberg dem vorgenanten Englhart vom Hirsh[orn] unde allen sinen erben die vorgenanten huser und hofestete und garten alle und ir ieglichz besuͦnder gefriget und frigens im mit disem gegenwertigen briefe, daz fry und ledig sin aller zinse, gulte, bete, sture und wache und als man ein guͦt von reht und billichen frihen sol ane alle hindernisze, irruͦnge und anesprach unsir und aller meinclichs, wie man die erdenken kann oder mag, ane alle geverde. Mit urkund dis brieffes geben ist zuͦ Heidelberg, feria sexta, sabito [!] post Ulrici, anno domini MᵒCCCᵒLᵒVIII.

(1) Vorstehendes Wort wurde über der Zeile eingefügt.

(2) Die beiden vorstehenden Wörter wurden über der Zeile eingefügt.

(3) An dieser Stelle steht durchgestrichen: zuͦ.

(4) Hier folgen zwei verschriebene, durchgestrichene Wörter.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 804, fol. 48v-49r, Abschr. (leicht gekürzt, gleichzeitig), lat. und dt., Papier; Darmstadt, StA, Best. C 1 A, Nr. 16, fol. 26r/v (15. Jh.).

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 26, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-000n.html (Datum des Zugriffs)

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