Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 39

1364 November 13, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht der Ältere [I.] bekundet, dass er seinem Getreuen Mose Nürnberg, Juden zu Heidelberg, das Heidelberger Ungeld und seine jeweils zu Martini fällige Judenbede sowie darüber hinaus alle Gülten, die ihm an diesem Tag in Stadt und Mark Heidelberg bezahlt werden, zudem auch die jährlichen Abgaben von den Krambuden in Heidelberg zugeteilt hat, auf dass er diese Gelder einnehme ohne jeglichen Widerspruch des Ausstellers, der pfalzgräflichen Amtleute oder sonstiger Personen. Von diesen Einnahmen soll Mose im Gegenzug Ruprechts Weingärten in Heidelberg bestellen und die Wächter auf den beiden Burgen Ruprechts in Heidelberg sowie die Heidelberger Stadtwachen entlohnen. Von dem dann noch übrigen Geld sollen die jährlichen Baumaßnahmen des Pfalzgrafen in Heidelberg mitfinanziert werden. Der Jude ist Ruprecht gegenüber jederzeit zu genauer Rechnungslegung verpflichtet. Die darüber ausgestellte Urkunde behält ihre Gültigkeit, bis sie widerrufen wird.

Wir, R[uprecht] der eltere, erkennen etc., daz wir unserm getruwen Mose Nurenberg, iuden ze Heidelberg, verschaft haben und verschaffen unser ungelt in unser stad ze Heidelberg und unser iuden bede da selbist, die uns vallende ist uf sant Martins tag von yn, und alle zinse, die uns vallende sint uff sant Martins dag ze Heidelberg und in der marke da selbist und darzuͦ die zinse, die uns vallende sint iares von den cramen zu Heidelberg, also bescheidenliche, daz der selbe Mose Nurenberg die obgenanten stucke alle sol ufheben und innemen ane wider redde unser, unser amptlude und eynes yglichen. Und da von sol er uns unser wingarten zuͦ Heidelberg buwen und die wechter uf unsern zwen borgen zuͦ Heidelberg und ouch die wechter in unser stat zuͦ Heidelberg uszrichten und waz uberiges ist, daz sol er an unsern buwe zuͦ Heidelberg iares legin, wa wir buwen. Und sol uns oder wen wir darzuͦ schicken allezijt gude rechenunge tuͦn. Dieser brief sol ouch craft haben uncz uf unser wider verrufen und dar uber (dar uber über Zeile) nicht lenger. Dez zuͦ ork[unde] etc. Datum Heidelberg, feria quarta proxima post Martini, anno domini MᵒCCCLXIIIIᵗᵒ.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 806, fol. 46v, Abschr. (leicht gekürzt, gleichzeitig), dt. und lat., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 39, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-002d.html (Datum des Zugriffs)

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