Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

137 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 40.

Bm. Worms 2, Nr. 40

1365 Mai 16, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht [I.] bekundet, dass er seinem getreuen Juden Mose Nürnberg aufgrund seiner bisherigen und noch zu erwartenden treuen Dienste die Gnade erteilt, dass er, seine Ehefrau, die Kinder und das Gesinde zusammem mit den anderen Heidelberger Juden keine Bede oder Steuer zahlen müssen. Mose soll lediglich in jedem Jahr zu den 100 Pfund Heller Judenbede zu Heidelberg 10 Pfund beisteuern, so dass die übrigen Heidelberger Juden alljährlich nur mehr 90 Pfund aufzubringen haben. Diese Vergünstigung gilt bis auf Widerruf.

Ex parte Nurenberg iudei

Wir, Rupr[echt] etc., bekennen, daz wir unserm getruwen iuden Mosse Nurenberg durg [!] sin getruͦwer dienste willen, die er uns dicke getan hatt und uns her nach in zuͦkomenden ziten tuͦn sal und mag, soliche (1) genade und friheit getan unde geben haben, tuͦn und geben mit disem br[ief], daz er, sin husfrauᵉ, sine kinder unde sin ingesinde, ane geverde, die in sime brode sint, (2) keyne bede oder sture mit andern unsern iuden zuͦ Heidelberg (3) geben sollent, sunder alleyne der selbe Mosse Nurenberg sol uns alle iar an den hundert phunden unser iuden bede zuͦ Heidelberg zehen phund (4) heller werunge geben, die sollent unsern iuden zuͦ Heidelberg an den hundert phunden iars abe gen. Die obgenanten gnaden und friheit sollent (5) Mosse Nurenberg (6) stete verliben als lange mit [!] off unser wider rufen. (7) Orkunde diz br[iefs], versigelt mit unserm anhangenden ing[esigel]. Datum Heidelberg, sexta feria post dominicam Cantate anno domini MᵒCCCᵒLXᵒ quinto. (8)

(1) An dieser Stelle steht ein durchgestrichenes 'f'.

(2) Die folgenden vier Wörter wurden über der Zeile eingefügt.

(3) An dieser Stelle folgt durchgestrichen: keyne bede oder sture.

(4) Nach diesem Wort befindet sich ein Fleck auf der Urkunde. Möglicherweise stand an dessen Stelle ursprünglich 'guter', eher jedoch gar kein Text.

(5) Der nachfolgende Name des Juden wurde über der Zeile eingefügt.

(6) An dieser Stelle steht durchgestrichen: in.

(7) An dieser Stelle steht ein verschriebener Buchstabe

(8) Die komplette Seite wurde durchgestrichen.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 806, fol. 57v, Abschr. (gleichzeitig, leicht gekürzt), dt. und lat., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 40, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-002e.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht