Judensiegel in Aschkenas (1348-1390)

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Judensiegel 2, Nr. 13

1374 März 3

Siegel der jüdischen Gemeinde zu Regensburg (II):

Umschrift: חותם * ק]הל * ריגנשפורק *] (Siegel Gemeinde Regensburg). (1)

(1) Die Siegelumschrift kann trotz des fragmentarischen Zustandes des Siegels mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt rekonstruiert werden mithilfe des noch sehr gut erhaltenen Abdruckes eines jüngeren Typars (I) von 1356 VI 8 (JS02, Nr. 4, Siegel 1). Anhand der Worttrenner und der Anordnung der Umschrift kann leicht festgestellt werden, dass es sich um zwei verschiedene Typare (I und II) handelt.

Überlieferung:

München, BHStA, Best. Reichsstadt Regensburg Urkunden, Nr. 1965, Jerusalem, CAHJP, P 17-930, S. 36-38 (ausführliches Archivregest, Papier.), hebr.

  • Friedenberg, Seals (1987), Nr. 89, S. 193 f.;
  • Avneri, Seals (1967), Nr. 41, S. 168.
  • Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland, Nr. 270, S. 139.
  • GJ 3, 2, S. 1182;
  • GJ 2, 2, S. 684;
  • Diamant, Sphragistik (1929), S. 103.
  • Gemeiner, Chronik 2 (1803), S. 168 und 174 f.

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist stark fragmentiert, nur etwa zwei Drittel sind erhalten; Dm: 48 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.

Siegelbild: Eine das Siegelfeld ausfüllende Mondsichel umschließt nach rechts hin einen sechszackigen Stern.

Das Siegelbild zeigt höchstwahrscheinlich stark eschatologische Symbolik. Die meisten bekannten Siegelführer der jüdischen Gemeinde zu Regensburg nutzten die Symbole ebenfalls in ihren Siegelbildern, so nämlich Gnendel 1297 V 1 (JS01, Nr. 1, Siegel 1) und 1302 XII 4 (JS01, Nr. 4, Siegel 1), Gaedel 1302 XII 4 (JS01, Nr. 5, Siegel 2), Nachman 1338 I 21 (JS01, Nr. 37), Fivel 1384 VII 22 (JS02, Nr. 41, Siegel 1), Meir Hess 1384 VIII 22 (JS02, Nr. 42, Siegel 1) und die Jüdin Dislob mit ihren beiden Typaren (I): 1391 III 17 (JS03, Nr. 5, Siegel 2), 1391 III 17 (JS03, Nr. 7, Siegel 2) und 1391 VI 26 (JS03, Nr. 11, Siegel 3) sowie (II): 1398 III 29 (JS03, Nr. 23, Siegel 2).

Das Siegel der Gemeinde ist in einem Abdruck eines zweiten, früheren Typars (I) von 1356 VI 8 (JS02, Nr. 4, Siegel 1) belegt.

An der Urkunde hängen neben dem Siegel der jüdischen Gemeinde zu Regensburg (Siegel 1) auch das Siegel des Bischofs Konrad (Siegel 2) sowie die des Judenrichters Leupolt der Gumprecht (Siegel 3) und des Propstes Ulrich auf Turnau (Siegel 4). Aussteller der Urkunde waren die Regensburger Juden Abraham von Rax, Mändel, Josef, Gnendel, David, Veivel, Mändel von Landshut, Jüdel, Dovias und Mueschel, Josefine und Israel, sowie die gesamte Judengemeinde selbst.

Zur Urkunde, an der das Siegel hängt, vgl. #0000# zu 1374 III 3.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, JS02, Nr. 13, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS02/JS-c1-0008.html (Datum des Zugriffs)

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