Personelle Aufstockung der Projektleitung

19.02.2013, in: Personalia

Auf Vorschlag des Projektleiters, Prof. (em.) Dr. phil. Dr. h. c. Alfred Haverkamp, wurde vom Präsidium der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Einvernehmen mit der zuständigen Historischen Kommission der Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Trier, Prof. Dr. Lukas Clemens, in die Leitung des Projekts „Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich“ aufgenommen.

Prof. Dr. Lukas Clemens

Prof. Clemens studierte von 1982 bis 1991 die Fächer Geschichte und Germanistik an der Universität Trier. 1991 wurde er mit einer Arbeit über „Trier – Eine Weinstadt im Mittelalter“ promoviert. Von 1993 bis 2004 wirkte er als Kustos am Rheinischen Landesmuseum Trier für die Referate Stadtarchäologie, Mittelalterarchäologie und nachantike Numismatik; unterbrochen wurde diese Tätigkeit 1996/97 durch einen einjährigen Forschungsaufenthalt am Deutschen Historischen Institut in Rom. Im Jahr 2000 habilitierte er sich an der Johannes Gutenberg Universität Mainz mit einer Schrift zum Thema „Tempore Romanorum constructa: Zur Nutzung und Wahrnehmung antiker Überreste nördlich der Alpen während des Mittelalters“.

Seit 2004 ist Prof. Clemens Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Trier. Seitdem hat er in zahlreichen Forschungsprojekten und interdisziplinären Forschungsinitiativen Verantwortung übernommen. Hervorzuheben sind seine Teilprojekte im Sonderforschungsbereich 600 „Fremdheit und Armut“ der DFG und im Forschungscluster „Gesellschaftliche Abhängigkeiten und soziale Netzwerke“ des Landes Rheinland-Pfalz, für welches er auch als Sprecher fungiert. Lukas Clemens ist Mitglied im Vorstand des „Forschungszentrums Europa“ (FZE) der Universität Trier und Herausgeber respektive Mit­herausgeber mehrerer Schriftenreihen.

Im Hinblick auf das Akademievorhaben ist besonders hervorzuheben, dass er seit 2007 dem Direktorium des Arye Maimon-Instituts für Geschichte der Juden der Universität Trier angehört. Zurzeit übt er hier das Amt des geschäftsführenden Direktors aus.

Die herausragenden Forschungsleistungen von Prof. Clemens liegen auf dem Feld des inter­disziplinären Dialogs von Archäologie und Geschichte insbesondere der mittelalterlichen Jahrhun­derte. Auf diesem Forschungsgebiet hat er nicht zuletzt wichtige Beiträge zur Geschichte der Juden vorgelegt, darunter vertiefende Einzeluntersuchungen („Archäologische Beobachtungen zur Trierer Judengemeinde im Mittelalter“, 2004) ebenso wie weit ausgreifende Überblicksdarstellungen („Les communautés juives d’Europe: une archéologie des minorités“, 2009). In den Jahren seit 2004 hat er zudem zahlreiche Qualifikationsarbeiten (Examens-, Magisterarbeiten, Dissertationen) zu Themen der jüdischen Geschichte als Erst- oder Zweitgutachter betreut.

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