Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273–1347) online

18.05.2015, in: Neuerscheinungen

Insgesamt 658 Datensätze mit weit über 1.000 Einzelbelegen umfasst das nun online zugängliche Teilcorpus „Bistum Würzburg“. Bearbeitet wurde es in wesentlichen Teilen von Dr. Bernhard Kreutz, bis September 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Trierer Projekt „Stadt in der Krise. Kreditwesen und Sozialtopographie der Stadt Trier im Spiegel des Hypothekenregisters von 1347 bis 1405“ und seitdem wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Luxemburg.

Auszug aus der Darstellung der Armleder-Verfolgungen in der Würzburger Bischofschronik von Lorenz Fries aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (der online-Ausgabe der illuminierten Handschrift der Universitätsbibliothek Würzburg [M.ch.f.760, fol. 257v] entnommen [http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/books/fries/folio-std/folio_2_0257v.jpg]).

Die trotz der Ausgliederung der Reichsstadt Rothenburg aus dem Teilcorpus „Bistum Würzburg“ (http://www.medieval-ashkenaz.org/aktuelles/artikel/details/reichsstadt-rothenburg-online.html) außerordentlich hohe Zahl an Datensätzen resultiert neben einer breiten urkundlichen Dokumentation der zum Teil dichten jüdischen Siedlung in der relativ weiträumigen, herrschaftlich zersplitterten und weitgehend urban geprägten Landschaft insbesondere aus den zahlreichen einschlägigen Einträgen der Würzburger Landgerichtsbücher des Zeitraums zwischen 1317 und 1340, den 1987 entdeckten Inschriften des weltweit größten Fundes mittelalterlicher hebräischer Grabsteine in Würzburg sowie den häufigen Erwähnungen der jeweils im Bistum Würzburg ausgebrochenen Judenverfolgungen von 1298 und 1336 bis 1338 in den historiographischen Quellen. Wie auch im Falle Rothenburgs, wo verschiedene, bislang unedierte Gerichtsbücher vorliegen, verdichten sich im Teilcorpus „Bistum Würzburg“ die Informationen unterschiedlicher Quellengattungen zu einem differenzierten Bild jüdischen Lebens und Wirkens in Franken im späten Mittelalter.

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