Sources regarding the history of the Jews in the Bishopric of Bamberg

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25 records in this corpus. Displaying record 24.

Bm. Bamberg 1, Nr. 16

1347 Oktober 31, Nürnberg

Karl [IV.], Romischer Chunig … und Chunig ze Behem befreit die beiden Brüder Johann und Albrecht, Burggrafen zu Nürnberg, seine lieben Oheime und Getreue, sowie deren Erben, Selbstschuldner und Bürgen für die Dienste, die die Burggrafen ihm geleistet haben und auch künftig noch leisten sollen, von sämtlichen Schulden bei Juden des Reiches (allen unsern Juden die in unsern und des reichs steten, festen oder slozzen oder hinder wem sie anderswo gesezzen sein). Zu diesem Schritt sieht der König sich berechtigt, da alle Juden zur königlichen Kammer gehörten und Karl mit diesen nach Belieben verfahren könne (Wanne wir daz von unserm kunichlichen gewalt und macht wol getuͦn mugen, und auch all Juden mit leib und mit guͦt in unser kamern gehorn und in unserm gewalt und henden sein, daz wir von unser mechtichait da mit tun und lazen muͦgen, waz wir wollen). Sämtliche Briefe, die die Burggrafen den Juden gegeben haben, sollen ab und tod sein und zurückgegeben werden, auch wenn die Burggrafen den Juden zuvor versprochen hatten, sich nicht wegen der Schuldverschreibungen an den König zu wenden. Der Praxis, durch Gelübde oder Sicherheiten die Möglichkeit der Nutzung der höchsten Rechtsinstanzen im Reich auszuhebeln, erteilt der König eine generelle Absage (Wanne wir nicht enwellen, daz die Juden, noch yemant anders, dhainerlai gelubd oder sicherhait uber uns und des Reichs gewalt fordern, oder nemen suln).

Mit Urchund des briͤfs versigelt mit unserinn Insigel, der geben ist zu Nuͦrnberch, nach Cristus geburd Dreitzehenhundert und in dem Siben vnd Viertzigisten Jar, an aller Heilign abent, in dem andern Jar vnsrer Reiche.

Rückvermerk:

Remissio debitorum per dominos, suos amicos familiares et subditos contractorum ipsorum nomine absolutionem fideiussionis apud iudeos quoscumque (zeitgenössisch); Konig Carls erlassung aller Schuͦld und Porgschafften so die Burggraven zu Nurmberg allenthalben den Juden zethuͦn geweßen ßind mit gebot dieselbigen Schuldbrieven unverhalten ## den gedachten Burggraven zuzustellen. Im 1347ten Jare an aller heill. abend (nzl.)

Überlieferung:

Bamberg, StA, BBU, Nr. 251, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Vgl. dazu auch die entsprechende Urkunde Karls für die Juden (BA01, Nr. 17). Am selben Tage gelobten die Burggrafen Johann und Albrecht dem König Treue und Gehorsam und erklärten, von Karl eine Verschreibung in Höhe von 14.000 Mark Silber Nürnberger Gewichts erhalten zu haben, für die dieser als Pfand die Burgen Floss und Parkstein sowie die Reichsstädte Windesheim und Weißenburg mit allem Zubehör als Pfand gesetzt hatte.

(Jörg R. Müller) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, BA01, Nr. 16, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BA01/BA-c1-0006.html (Datum des Zugriffs)

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