Sources regarding the history of the Jews in the Bishopric of Constance

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Norddeutschland 1, Nr. 58

1306 Juni 8, Verden

Friedrich von Boizenburg, Bischof von Verden (1300-1312), bestimmt auf einer Synode des Bistums Verden (in nostro generali capitulo), dass die in seiner Diözese in villis, civitatibus seu oppidis lebenden Juden angehalten werden sollen, den Zehnt zu entrichten ([…] tenentur secundum aliquam taxationem competentem, iura, que possent plebani consequi a christianis in talibus locis commorantibus, solvere singulis annis). Bei Nichtbeachtung sollen sie dazu mittelbar durch Androhung kirchlicher Strafen gezwungen werden ([…] ad que possunt compellem saltem indirecte, ecclesiasticam per censuram).

Datum Verde, anno domini MCCCVIᵒ, VIᵒ ydus iunii.

Überlieferung:

Lüneburg, StadtA, UA - c: 1306 Juni 8, Orig., lat., Perg.; Hannover, LB, MS XXIII, Nr. 1132, fol. 123v-124r (Abschr., frühes 18. Jh.).

Kommentar:

Vermutlich handelt es sich um einen formelhaften Beleg, da für das Bistum Verden nur für Lüneburg und Salzwedel eine jüdische Präsenz nachzuweisen ist – neben einem unsicheren Beleg für Verden (und für Schloss Lüchow erst 1349). Anknüpfungspunkt dürfte also wohl eher cap. 67 des Vierten Laterankonzils gewesen sein. In der Mainzer Kirchenprovinz wird einige Jahre später (1312 März 14) für Frankfurt die Zahlung des Zehnten angemahnt (FW01, Nr. 68); allgemein zur Rezeption Richtscheid, Judenbetreffe (2011), S. 4 mit Anm. 22.

(René Richtscheid und Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 58, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-00bj.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

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