Sources regarding the history of the Jews in Westphalia

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211 records in this corpus. Displaying record 159.

Westfalen 1, Nr. 153

1336 Januar 26, Dortmund

Der Rat von Dortmund bestimmt, dass auf dem Begräbnisplatz, den er den Juden verkauft hat, der Jude Joel und seine Gattin Gnenna (Nenneke) das alleinige Verfügungsrecht über den Friedhof haben sollen. Nach dem Tode eines der Eheleute soll der überlebende Teil dieses Recht haben: Potentes esse debent in cimiterio, quod iudeis vendididmus, in dispositione sepulture ibi faciende ad sepeliendum in eo iudeos, prout ipsi decreverint et disposuerint, absque aliorum iudeorum resistencia vel contradicione (1) ita, quod in cimiterio illo nichil contra voluntatem Iohelis vel Nenneke suis diebus fiat vel disponatur, hoc adiecto, quod cum unus ex prenominatis coniugibus obierit, superstes sue vite temporibus eandem obtineat potestatem. (2)

(1) Vielleicht verlesen aus dem gebräuchlichen contradictio.

(2) Zu Gnenna (Nenneken) schreibt Keil, Geschäft (2004), S. 347: 'Die Macht über die Gräber ist nicht gering einzuschätzen, denn sie spiegelt die innere Struktur der Gemeinde und das Ansehen ihrer Mitglieder wider.'

Überlieferung:

Dortmund, StadtA, Liber civium, fol. 51v, Orig. (Kriegsverlust), lat., Perg.

Kommentar:

Zum Liber civium vgl. WF01, Nr. 46.

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 153, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-0297.html (Datum des Zugriffs)

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