Sources regarding the history of the Jews in Westphalia
209 records in this corpus. Displaying record 208.
Westfalen 1, Nr. 201
1347 August 4, [Essen]
Graf Engelbert [III.] von der Mark gelobt nach seiner auf vier Jahre erfolgten Wahl zum Vogt des Stifts Essen in einem Revers der Äbtissin Katharina (von der Mark) und dem Kapitel die Rechte des Stiftes zu wahren. Weder er noch seine Amtleute noch andere in seinem Namen werden sich dabei in die Belange des Gerichts, der Münze und der Juden der Stadt Essen einmischen, sondern er und seine Amtleute werden die Äbtissin darin frei walten und das sie Betreffende nach ihrem Willen bestimmen und regeln lassen. Er und die Amtleute sollen ihr, falls sie dazu aufgefordert werden, raten und helfen, damit sie ihr Gericht, ihre Rechtssprechung, ihre Münze und ihre Juden in Essen bewahrt (Vordmer en sole wy noch onse amptlude noch neman van onser weghen des gherichtes van Essende ons annemen nogh onderwinden, nogh der monten, nogh der joeden binnen Essende; mer wi end onse amptlude solen di vorghenompde .. abdisse dar mede laten walden, end laten si dad voghen end saten na al oren wille, also verre, als dad an si gehoert; end wi end onse amptlude solen er helpen end raden, of wi dar to werden gheeýscet end ghemaent, dad sie er gherichte end er recht, er monte, end er joeden binnen Essende behalde also als recht end besceyden is, end er nuͦtlich end eerlich is).
Dese brief is gegeven op den neisten satursdagh na sante Peters daghe, dy to Latine heýt ad Vinculam, do men screef na Godes gebuͦrde dusent jaer dryhonderd jaer in den sevenendvirtighsten jare.
Überlieferung:
Duisburg, LA, AA 0248, Nr. 439, Orig. (Digitalisat), dt., Perg.; Münster, LA, W 002, Nr. 106, S. 53-59 (Abschr., 18. Jh.; Digitalisat).
- Funcke, Essen (1851), Urkunden, Nr. 39, S. 296-301.
- Essener UB 1, Nr. 649, S. 319 f.;
- UB für die Geschichte des Niederrheins 3, Nr. 63, S. 46, Anm. 1.
- GJ 2, 1, S. 227;
- Samuel, Essen (1905), S. 19;
- Kindlinger, Fragmente (1825), S. 83.
Kommentar:
Die Unverletztlichkeit der Rechte an den Juden hatten der Äbtissin zuvor auch schon Graf Eberhard II. von der Mark im Mai 1291 (WF01, Nr. 9), Graf Engelbert von der Mark im Juli 1308 (WF01, Nr. 53) und Graf Adolf II. von der Mark im August 1328 und Oktober 1334 (WF01, Nr. 121 und WF01, Nr. 144) gelobt.
Der Revers wird inhaltsgleich 1351 August 14 erneuert (). Er erfährt auch später weitere Bekräftigungen (unter Einbeziehung der Rechte an den Juden).
(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 201, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-0024.html (Datum des Zugriffs)
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Introduction
Further information on the sources regarding the history of the Jews in Westphalia can be found in the introduction by Johannes Deißler.