Sources regarding the history of the Jews in Frankfurt and Wetterau

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2374 records in this corpus. Displaying record 3.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 3

1348 [zwischen Januar 21 und 28], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348: (1)

fol. 81d (2):

[1.] Der Jude Minnemann hat aufgrund einer Schuld in Höhe von drei Pfund Heller zuzüglich der Zinsen einen Panzer seines Schuldners Rudolf aufgeboten.

[2.] Der Jude Ber hat gegen seinen Schuldner Friedrich von Ursel einen Zahlungsbeschluss über 23 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[3.] Der Jude Süßmann von Erfurt hat ungenannte Pfänder des Juden Salman Fischelin aufgeboten.

[4.] Kirson, Jude von Burg, hat ungenannte Pfänder seines Schuldners Hertwig Schroder von Dorfelden aufgeboten.

[5.] Belta, Jüdin von Biedenkopf (iudea de Bidinkap), hat eine Tunika für Männer sowie eine Tunika für Frauen (tunica viri et tunica mulieris) ihres Schuldners Stern, Schuster (sutor), aufgeboten.

[6.] Belta, Jüdin von Biedenkopf (iudea de Bidinkap), hat einen Pelz und weitere Kleinodien (kussine et alia kleinodia) eines namentlich unbekannten Schuldners aufgeboten. (3)

[7.] Heilo Judenspitz hat bekannt, dem Juden Mosse von Wetzlar (Musse de Wetflaria) elf Pfund Heller zuzüglich der Zinsen von drei Jahren zu schulden.

[8.] Lutz Heger hat bekannt, Menchin, Juden von Wetzlar (iudeo de Wetflaria), drei Pfund Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden; weiter verspricht er, innerhalb zweier Wochen über die restlichen Schulden Abrechnung zu halten (et computacionem facere secum infra quindenam super residuum). (4)

fol. 82r:

[9.] In der Streitsache zwischen Konrad von Peterweil gegen die Jüdin Dulca wurde die Verhandlung um 15 Tage verschoben; dann sollen sie die Eide leisten (in causa C. de Peterwile contra Dulcam iudeam terminus eis assignatus est ad quindenam; iurabunt hincinde).

fol. 82v:

[10.] Der Jude Jakob von Zürich hat gegen seinen Schuldner Erwin von Preungesheim (Bruningisheim) einen Zahlungsbeschluss über ein Pferd erwirkt.

[11.] Der Jude Gumpert zum Spessart hat gegen Rumpenheimer von Harheim einen Zahlungsbeschluss über 18 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Michaelis (5) erwirkt. (6)

[12.] Der Jude Pinnes hat gegen den Schneider (sartor) Ulin Beiger einen Zahlungsbeschluss über acht Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Martini vor zwei Jahren (7) erwirkt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) So die Foliierung nach dem UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 434. Es dürfte sich hierbei um eine versehentlich geschehene doppelte Zuweisung der Seitenzahl '81' handeln, wobei '81c' sowie '81d' richtigerweise '82r' bzw. '82v' lauten müssten.

(3) Der Name des Schuldners ist im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 435, angegeben mit 'Pig…?'.

(4) Der zitierte Wortlaut nach UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 435, Anm. 1.

(5) 1347 September 29.

(6) Nach dem UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 435, fand diese Verhandlung am 28. Januar 1348 statt.

(7) 1346 November 11.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 81d-82v, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 434 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 3, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-000q.html (Datum des Zugriffs)

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