Sources regarding the history of the Jews in Frankfurt and Wetterau

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2374 records in this corpus. Displaying record 1183.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1183

1376 August 31

Agnes von Falkenstein, Frau zu Münzenberg, und Philipp von Falkenstein, Herr zu Münzenberg und Agnes' ältester Sohn, bekunden, dass sie von Kuno [II. von Falkenstein], Erzbischof zu Trier, 2.000 Mainzer Gulden in Bar erhalten haben, um damit schädliche Schulden [bei den Juden zu Frankfurt] zu bezahlen. Die Aussteller sagen an Eides statt die Rückzahlung des Geldes am nächstkommenden Weihnachtsfest in Koblenz zu und setzen dafür zu Bürgen: Wenzel von Drahe, Johann von Beldersheim genannt von Birklar, Richard von Mauschenheim, Johann Setzepfand, Eberhard Lewe genannt in der Gasse, Johann von Linden, Rudolf von Sachsenhausen, Hermann von Hochweichsel, alle Ritter; sowie die Edelknechte Anselm von Hochweichsel d. Ä., Johann von Kolnhausen, Emicho vom Hain, Hartmut Hauser, Volprecht von Rabertshausen, Hartmut von Beldersheim, Kraft von Beldersheim, Krafts Bruder Henne, Henne Groppe von Beldersheim und Henne, Sohn Werners von Beldersheim. Diese Bürgen verpflichten sich dazu, bei anhaltender Säumigkeit der Aussteller über den vereinbarten Zahlungstermin hinaus, selbst mit jeweils einem Knecht und zwei Pferden zur Einlagerleistung in eine öffentliche Herberge zu Oberwesel, die ihnen von den Gläubigern angewiesen wird, einzureiten und das Einlager bis zur vollständigen Rückzahlung der Schulden nicht mehr zu verlassen. Verleistete Pferde und ausfallende Bürgen sind durch die Aussteller angemessen zu ersetzen. Sollte das Einlager bereits einen ganzen Monat andauern, ohne dass die Aussteller für die ordnungsgemäße Rückzahlung der Schulden gesorgt haben, so werden die Bürgen zu Hauptschuldnern, die weiterhin zur Einlagerleistung sowie zur Rückzahlung der Schulden verpflichtet sind. Die Bürgen bekunden, dass sie gute Bürgen sein und die Bestimmungen der gegenwärtigen Urkunde einhalten werden. Die Aussteller und ihre Bürgen kündigen ihre Siegel an.

Wir Agnes von Falkinstein, frauwe zuͦ Mintzenberg, Philips von Falkinstein, herre zuͦ Mintzenberg, ir eldiste son, dun kunt allen luden und irkennen mit disem brive, wand der erwirdige unsir liebe genedige herre, her Cuͦne ertzbischof zu Triere uns gutliche und gnedeclich an gereydem gezaltem gelde zweydusint guͦde swere Mensche gulden unser kuntliche schedeliche scholt zuͦ bezalen und zuͦ belegen, geluwen hat und wir die von yme han entphangen ee dissir briff gegeben wurde, so han wir vor uns und unsir erben dem vorgenanten unserm herren von Triere in guden truwen und an eydes stat globt und gesichert, globen und sichern mit dissem brive, daz wir eme, sinen nakomen und deme stifte von Triere die vorgeschriben zweydusint gulden ane allen vortzog und hindirnisse wol bezalen und guͦtlichen [geben] sollen und wollen in der stat zuͦ Cavelentz off dez heylgen Xpus dag nehest kompt (1), und uff daz er und sin stift der selben bezalunge zuͦ der vorgeschriben zijt wol sichir sin, so han wir yn darvor zuͦ rechten giseln gesast und setzen mit dissem brieve diesse nachgeschriben unsir lieben getruwen: Wenzil von Trahe, Johan von Beldirshein [!], Conrad von Beldirshein [!] den man nennet von Birklar, Richart von Muschenheim, Johan Setzepant, Ebirhart Lewen, Gilbracht Lewen den man nennet in der gaszen, Johan von Linden, Ruͦdolf von Saszenhusen, Herman von Hawiszel, rittere, Anshelm von Hawiszel eldiste, Johan von Calnhusen, Emchen vom Hene, Hartmut Huser, Volprach von Rabinshusin, Hartmut von Beldirsheim, Craft von Beldirsheim, Henne sin brudir, Henne Gruppen von Beldirsheim und Henne, Wernhers son von Beldirsheim, edilknechte. Also, ob dem vorgenanten unserm herren von Triere, sinen nachkomen und stifte die vorgenanten zweydusint gulden off Crist tage nest komet nicht wider gegebin und gentzlich bezalt wuͤrden, alz vor ist geschriben, so soln unsir obgenante gisele aftir Crist tage vorgenant, wilche zijt sie darumme in ir selbs geinwurtekeit odir zuͦ huse odir zuͦ hobe, mit boden odir mit brieven von unserm vorgescriben herren von Triere, von sinen nachkomen odir stifte ermanet werden, mit ir selbes liben und ir yecliche mit eyme knechte und mit zwein perden riden und komen in die stat zuͦ Obirwesel in eyn offen herberge, da selbes die en von dez vorgenanten unsers herren von Triere odir von siner nachkomen und stiftes wegen gnant wird und bescheiden und sollen da selbis alle sament und unvirscheidenlich in giselschaft ligen und virliben, die perde alle zuͦ virleysten und andir perde an der vorleisten perde stat unvirzogenlich zuͦ stellen, als dicke des noet geschit, dag, nacht odir eynche stunde nicht usz der giselschaft zuͦ scheiden odir zuͦ komen, wir enhaben dan unserm egenanten herren von Triere, sinen nachkomen und stifte die vorgescriben zweydusint swere Mensche gulden gentzlich und kuntlich wider gegeben und wol bezalt und ob die vorgenanten unser gisel also eynen manet in giselschaft virliben ligen und nith von uns gelost und gelediget wurden, so sollen aftir deme mande dieselben gisele der egenanten zweydusint gulden heubtschuldigir und sachwalden sin und sollen die unserm egenanten herren von Triere und sime stifte geben und betzalen und sollen ouch in der giselschaft virliben ligen und nicht dar usz komen, die vorgescriben zweydusint gulden en sint zuͦ vorent kuntlich und wole bezalet. Wer ouch sache, das der vorgenanten unser gisel eyner odir me affinig (?) odir uszlendig wurde, ee die vorgescriben zweydusint gulden wurden bezalet, so sollen wir doir unse erben andir als gude gisel an der afflinigen odir úszlendigen stat setzen binnen vierzehen dagen darna, daz wir dar umme von unserm vorgenanten herren von Triere, von sinen nakomen und stifte zuͦ huse odir zuͦ hofe, mit boden odir mit briven, ermanet werden, die sich in glichir wis virgiseln, virbunden und virbrieven als die obgenanten unser gisel itzunt han getan. Und wo wir odir unser erben des nicht deden und dar ane sumig wurden, so sollen die obgenanten unser gisele, die dan noch lebeten und inlendig weren zuͦ manunge unsirs vorgescriben herren von Triere, siner nakomen und stiffts in giselschaft komen und dar inne virliben in allir masze, alz vor ist geschriben, als lange, biz die aflinigen odir uszlendigen gisele mit andirn glich guden giseln irsast werdent, und sollen daz dun, als dicke des not geburt. Und wir Wenzil von Trahe, Johan von Beldirsheim, Conrad von Beldirsheim, den man nennet von Birklar, Richart von Muschinheim, Johan Setzepant, Ebirhart Lewe, Gilbracht Lewe den man nenet in der gaszen, Johan von Linden, Ruͦdolf von Saszenhusen, Herman von Habewiszel, rittere, Anshelm von Habewiszel eldeste, Johan von Calnhusen, Eniche vom Hene, Hartmut Huser, Volpracht von Rabinshusen, Hartmut von Beldirsheim, Craft von Beldirsheim, Henne sin bruͦdir, Henne Gruppe von Beldirsheim und Henne, Wernhers son von Beldirsheim, edilknechte, gisel vorgenant, bekennen an dissem brieve, daz wir uns der vorgescriben giselschaft gemeinlich und und besundir annomen han und an nemen, uns der orkunde disses brieves, und han die selben giselschaft und alle vorgescriben stucke als verre uns und unser yeclichen die andreffen mogen in guden truwen und mit unsern eyden globt und gesichert, globen, sichirn und swern die uͦbirnuthz dissen briff zu duͦne, zuͦ halden, in giselschaft zuͦ komen und dar inne zuͦ virliben in allir maszen, alz vor von uns ist geschriben, und derselben giselschaft nicht ledig zuͦ sin, die vorgenanten zweydusint gulden en sin dan zu vernt in der masze, alsz vor ist begriffen, gentzlich und kuntlich bezalet, uszgescheiden alle argelist und geverde an allen vorgesriben stucken und puncten und an ir yeclichem. Zuͦ orkunde und ganzir stedekeit allir vorgescriben sache, han wir Agnes von Falkensteyn und Philips, ir eldiste son, obgenant, vor uns und unser erben unser ingesiegil und wir die gisel vorgenant unser ingesigel bi derselben unser jungfrouwen Agnesen und junghern Philips ingesigil an dissen briff gehangen, der gegebin ist in dem jare duͦ man zalte nach gotz geburten dusint iar druhundirt iar, in dem seeszundsiebintzigisten iare, uff den sundag nach sente Johannes baptisten dag, alz he entheubtet wart.

(1) 1376 Dezember 25.

Überlieferung:

Koblenz, LHA, Best. 1 A, Nr. 6303, Orig., dt., Perg.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1183, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01o8.html (Datum des Zugriffs)

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