Jewish Seals in Ashkenaz (1348-1390)

Back to list

46 records in this corpus. Displaying record 44.

Judensiegel 2, Nr. 44

1386 Dezember 12

Siegel des Trierer Juden Menchin:

Umschrift rechts: ארק] […] מטריר] […]; Umschrift links: […] [IVD V]O(N) TR(IER). (1)

(1) Die Umschrift kann aufgrund der starken Fragmentierung nur noch in kleinen Resten gelesen werden. In GJ 3, 2, S. 1470, ist die hebräische Schreibweise für Trier belegt, wie sie in der Siegelumschrift erscheint (טריר). Weitere Teile der Umschrift konnten mithilfe eines früheren, ebenfalls stark fragmentierten Abdrucks von 1380 VII 2 (JS02, Nr. 29) rekonstruiert werden.

Überlieferung:

Anholt, Fürstlich Salm-Salm'sches Archiv, Best. Dhaun, Nr. 874, hebr. und lat.

  • Urkunden des fürstlich Salm-Salm'schen Archives in Anholt, Nr. 737, S. 312 (554*).
  • GJ 3, 2, S. 1474;
  • GJ 2, 2, S. 830.

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist stark fragmentiert und große Teile der Umschrift sind verloren; Dm: ca. 21 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.

Siegelbild: Ein Rundpass, darin ein Schild mit einem Paradiesvogel, der in einem Baum sitzt (und sich von dessen Früchten ernährt?). Unter ihm befinden sich Früchte oder Eier. Die Felder um den Schild zeigen weitere Lebensbäume.

Das Siegelbild ist sehr wahrscheinlich identisch mit dem frühen Siegel des Trierer Juden Muskinus von 1330 V 11 (JS01, Nr. 21), der - wie auch Menchin ein halbes Jahrhundert später - in der Finanzverwaltung des Trierer Erzbischofs eine herausragende Stellung besaß; vgl. Haverkamp, Erzbischof (1985); Ders., Juden im mittelalterlichen Trier (1979).

Menchins Siegel ist aus weiteren Urkunden bekannt: 1380 VII 2 (JS02, Nr. 29), 1383 IX 8 (JS02, Nr. 36), 1386 XII 12, 1389 IX 13 (JS02, Nr. 46) und für die Zeit nach 1390 vgl. 1392 I 26 (JS03, Nr. 19, weitere Abdrücke dort).

Zur Person Menchins vgl. auch Schmandt, Judei (2002), S. 236 f.

Die Urkunde wurde ausgestellt von Menchin und Gottschalk, juden wanheftig zu Trier. Menchin siegelt (Siegel 1) und Gottschalk, der siegelkarent war (wand ich Gottschalk vorgenant ingesigels nit in han, bat den Trierer Schöffen Jakob von der Weinreben um dessen Siegel (Siegel 2).

Zur Urkunde, an der das Siegel hängt, vgl. #0000# zu 1386 XII 12.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, JS02, Nr. 44, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS02/JS-c1-0005.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Back to list