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Ebm. Mainz 2, Nr. 26

1351 März 27

Graf Walram von Sponheim bekundet, dass er von Abt und Konvent [des Zisterzienserklosters] Eberbach das Geld, die Kleinode und das Geschmeide seiner Juden Abraham, Crossande und [Simon] Rose eingefordert hat. Die Juden hatten das Geld und die Pretiosen den Mönchen zur Aufbewahrung anvertraut, welche beides nicht ohne deren Einwilligung aushändigen wollten. Daraufhin entsandte Walram seine Amtleute: Ritter Kindelmann von Dirmstein, den Bürgermeister Jakob von Wymsheim, seinen Truchsess Peter und seinen Schreiber Thiel, zusammen mit dem Eberbacher [Groß]kellerer Heinrich von Köln und dem Eberbacher Mönch und Reitmeister Berthold zu den Juden. Abraham und Crossande erklärten sich einverstanden und wiesen den Konvent an, dem Grafen alles Geld und alle Kleinode, die sie hätten, zu übergeben. [Simon] Rose sandte ihnen Wahrzeichen des Inhalts, dass die Mönche dem Grafen auch das Gut, das er bei ihnen deponiert hatte, überlassen sollten. Der Aussteller quittiert dem Kloster Eberbach über das erhaltene Geld und die Pretiosen seiner Juden. Die vier Amtleute bestätigen, was sie gesehen und gehört haben von Abraham und Crossande sowie durch die Wahrzeichen von [Simon] Rose bzw. dass alles wahr und wirklich so geschehen ist.

Wir, Walrame, grafe zu Spanh[eim], duͦn kuͦnt allen luͦden, daz wir von den geystlichen luden, dem .. apte und .. convente von .. Erbach hieschin und vordirten solich gelt, cleynoͤde und gesmide als unser iuden .. Abraham .. Crossant .. und .. Rose den selbin geystlichen ludin bevoln hattin zuͦ behaldene. Und enwoldin sie des nit duͦn ane willen und geheysze der vorgenanten iuden. Des santin wir und hieszin unser amptlude mit hern Heynriche von Kollin, kellinhere, und hern .. Bertolde, reydemeystere, muͦnche des egenanten closters von Erbach, zuͦ den .. iuͦden: Kyndelmannen von Dyrmst[ein,] ritter .. Iacob von Wymsh[eim,] burgermeyster, Peter, unseren trosseszin, und Thylen, schriber. Do sprachen die vorgenanten iuden Abraham und .. Crossant geenwertliche und hieszin alliz daz guͦt an gelde und an cleynoͤde, daz die geystlichen lude hettin, daz sie uns daz gebin suͦlden. Und Rose sante ware warzeyhin [!] zuͦ yn von solichem guͦde, als er bij yn hatte, daz sie uns daz auch geben. Waz die selben geystlichen lude von Erbach uns geantwoͤrtet und gegeben hant der vorgenanten unser iuden guͦts an gelte und an cleynoͤde, des sagin wir sie quit und loys bit orkuͦnde dieses briefes, do wir unser ingesigel an gehangen han. Und ich, Kyndelman, ritter .. Iacob .. Peter und Thiele erkennen uns, daz wir iz gesehin und gehort han von Abraham und .. Crossant und die warzeychin von Rosin, daz alle die reddin war sint und auch geschahin in aller der wise, als vor ist geschrieben (1), und han des zuͦ eyme waren gezuͦgnisse unsere ingesigele auch an diesin brief gehangin .. Datum anno domini Mᵒ CͦCͦCͦ quinquagesimo primo, die dominico medie [!] quadragesime. (2)

Rückvermerk:

1) de Clenodijs et reliquis Judeorum Walramo Comiti de Spanh. resolut. (14. Jh.); 2) Anno 1350 (14. Jh.)

(1) Vgl. MZ02, Nr. 18.

(2) Vgl. MZ02, Nr. 19 und MZ02, Nr. 22.

Überlieferung:

• Ziwes, Studien (1995), S. 141, Anm. 219 (ohne Eschatokoll).

• Urkundliche Mittheilungen zur Geschichte der Juden am Ober- und Mittelrhein, Nr. 7, S. 189.

• Heinemann, Kloster (2014), S. 125, 128, 130, 135 f. und 147;
• Ziwes, Studien (1995), S. 140 f.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

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