Sources regarding the history of the Jews in the Archbishopric of Mainz (1348-1390)

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548 records in this corpus. Displaying record 22.

Ebm. Mainz 2, Nr. 19

1350 April 5

Graf Walram von Sponheim bekundet, dass er vom Abt und dem Konvent [des Klosters] Eberbach 2.000 Pfund Heller Mainzer Währung erhalten hat, die die Eberbacher [Zisterzienser] seinen Juden Cressant und Abraham schuldig waren. Ausbezahlt wurde ihm dieses Geld zur Gänze vom Großkellner Bruder Heinrich und von Bruder Gerlach, einem Mönch des Konvents. Walram quittiert ihnen und ihrem Kloster darüber.

Wir, Walram, grafe zuͦ Spanheim, duͦn kunt allin luden, die (1) diesin brieff ane sehint und horint lesin, daz wir genomen (2) und intphangin han von den geistlichen luden, dem (3) .. apte und .. convente von Erbach zwei dusint punt haller an guͦder und gebir werunge, als zuͦ Mentze (4) unde in me lande genge und gebe ist, von sulgis (5) geldis wegin, als sie unsern iuden Crossande (6) unde Abraham (7) schuldich warin, die uns bruͦder Heinrich, der grosze kellinher, und bruͦder Gerlach, muͦnche des selbin (8) closters von Erbach werten und bezaltin gentzelichen. Der selbin zweier dusint punt sagen wir sie (9) und ir closter quijt und ledig mit urkunde und gezuchnisse unsers ingesigels, daz wir an diesin (10) geenwertigen brieff han gehangen, der gegebin wart, do man zalte nach Cristus geburte drutzeen (11) hundirt iar, dar na in deme funfzigisten iar, daz man heizit diz iar der genadin, uff den neestin mandag (12) na deme sundage, als man singit Quasi modo geniti. (13)

Rückvermerk:

de IIᴹ libri Comiti Walramo de Spanheym solut. (14. Jh.)

(1) Das Relativpronomen steht auf einer senkrechten Linie, auf der es in jeder Zeile zu merkwürdigen Buchstabendopplungen gekommen ist; in diesem Falle liest man dieie.

(2) Das erste 'n' in genomen ist dem Schreiber offenbar verunglückt.

(3) Man liest deem, vgl. (1).

(4) Man liest Mentzee, vgl. (1).

(5) Soll heißen: 'solches'.

(6) Möglicherweise wäre Creissande zutreffender.

(7) Man liest Abrraham, vgl. (1).

(8) Man liest selbbin, vgl. (1).

(9) Man liest siee, vgl. (1).

(10) Man liest diessin, vgl. (1).

(11) Man liest drutzeeen, vgl. (1).

(12) Man liest nnandag, vgl. (1).

(13) Vgl. MZ02, Nr. 22 und MZ02, Nr. 26.

Überlieferung:

Wiesbaden, HStA, Abt. 22, U 916, Orig., dt., Perg.

  • Urkundliche Mittheilungen zur Geschichte der Juden am Ober- und Mittelrhein, Nr. 6, S. 189.
  • Heinemann, Kloster (2014), S. 125, 128, 135 f. und 147;
  • Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und Thüringen 1 (2011), S. 406;
  • Ziwes, Studien (1995), S. 140;
  • GJ 2, 1, S. 457.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 19, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-000c.html (Datum des Zugriffs)

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