Sources regarding the history of the Jews in the Archbishopric of Mainz (1348-1390)

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548 records in this corpus. Displaying record 30.

Ebm. Mainz 2, Nr. 27

1351 Juni 21, Eltville

Die Richter des hl. Stuhls zu Mainz (Mentze) bekunden, dass sie eine von den Rittern Heinrich von Lorch (Lorchen), Konrad Fülleschüssel (Conrad Fuͤlleschuͤszel), Tillmann von Nackenheim (Dilman von Nackheim) und Hermann Hund (Hunt) [von Saulheim], Burgmannen zu Oppenheim (Oppinheim), ebenda ausgestellte Urkunde gelesen haben, die ihnen vom Mainzer Domdekan Rudolf (Rudolph) [Losse] vorgelegt wurde. Auf dessen Bitte haben sie sie durch den kaiserlichen und mainzischen Notar Ulrich von Freising (Frising) abschreiben und mit ihrem Siegel und Ulrichs Signet beglaubigen lassen. In dem vidimierten Diplom erklären die vier Ritter, dass ihnen die Bürger zu Oppenheim, [Gau-]Odernheim und Schwabsburg (Swabesberg) anbefohlen sind von wegen der Sühne zwischen Erzbischof Heinrich von Mainz, dem Mainzer Dompropst und Stiftsvormund (furmuͤnder) Kuno von Falkenstein (Cuͦno von Valkinstein) und dem auf seiner Seite gebliebenen Teil des Kapitels und allen ihren Helfern und Dienern einerseits sowie Herbord Ring (Herbort Ryng), Schultheiß zu Oppenheim, den Burgleuten, den Bürgermeistern, dem Rat und den Bürgern der Stadt Oppenheim, deren Helfern und Dienern andererseits. Es folgt die Wiedergabe einer von Erzbischof Adolf und Dompropst Kuno von Falkenstein ausgestellten Urkunde über die Unterredungen zwischen den genannten Parteien bezüglich der laufenden Verhandlungen über eine Sühne der Partei Erzbischof Heinrichs und Gerlach von Nassau (Nassowe), der sich nennet ertzbischof zu Mentze. Vereinbart wurde unter anderem, dass es zu einer 'ganz lauteren' Sühne und Verzeihung zwischen der genannten Partei Erzbischof Heinrichs und derjenigen Herbord Rings bzw. der Oppenheimer Burgleute und Bürger einschließlich derjenigen zu [Gau-]Odernheim und Schwabsburg kommen soll bezüglich aller Geschehnisse und Streitigkeiten (stucke und sache), die auf beiden Seiten bis zum heutigen Tag vorgefallen sind, seien es solche kriegerischer Art, seien es Angriffe auf Juden oder handle es sich um Sonstiges (iz si von criege, von iuden slahen oder von welichen sachen daz sij).

Siegelankündigung der Aussteller der letztgenannten Urkunde.

[…] gegebin […] zu Eltevil, nach Cristus gebuͦrte druzehenhundert iar und in dem eynen und fuͦnftzigesten iar, off sant Albans tag des heiligen martelers. (1)

Die Urkunde der vier Ritter, die abschließend erklären, geschworen zu haben, ihre sich aus der Sühne ergebenden Verpflichtungen treu zu erfüllen, trägt das Datum: Oppinheim, an dem mandage nach sancte Iohannes baptisten dag, als er geborne wart, da man zalte nach Cristus gebuͦrte druzehenhundert iar und dar nach in dem eyn und funftzigistem iar. (2)

Ankündigung des Siegels der Richter des hl. Stuhls zu Mainz.

[…] gebin […] nach Cristus geburtte, do man zalt druzehenhundert iar und dar nach in dem funfundfuntzigisten [!] iar, dez nehsten dinstages nach dem Palme tag. (3)

Beglaubigung durch den Notar Ulrich von Freising mit Beifügung seines Signets.

(1) 1351 Juni 21.

(2) 1351 Juni 26.

(3) 1355 März 31.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 4221, Insert in vidimierter Mainzer Urkunde 4170a (Vidimus von 1355 März 31), dt., Perg.

  • REM 1, 2, Nr. 5911, S. 624 f.;
  • Nova Alamanniae 2, 1, Nr. 946, S. 616;
  • REM 2, 1, Nr. 306, S. 78 f.
  • Schrohe, Mainz (1915), S. 130, Anm. 2.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 27, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-001l.html (Datum des Zugriffs)

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