Sources regarding the history of the Jews in the Archbishopric of Mainz (1348-1390)

Back to list

548 records in this corpus. Displaying record 109.

Ebm. Mainz 2, Nr. 96a

1363 August 6, Mainz

Wicker [Frosch] von Frankfurt (Wykerus de Franckinford), Scholaster des Mainzer Kollegiatstifts St. Stephan (ecclesiae S. Stephani Maguntinensis), verfügt in seinem Testament unter anderem, dass die Erben seiner beiden Onkel väterlicher- und mütterlicherseits Verfügungsgewalt über das Haus 'zum Affen' (2) haben sollen, das im Wohngebiet der Juden in der Stadt Mainz gelegen ist (domum zum Affen dictam, sitam inter iudaeos in civitate Maguntinensi) und für 500 Pfund Heller Klara, der Tochter Jakob Rodes (Clare, filie Iekeln Roden), überantwortet wurde. Falls Klara, ohne Kinder zu hinterlassen, stirbt, soll das Anwesen für die genannte Summe zurückgekauft werden, weil es so im Ehevertrag von Klaras Eltern festgelegt wurde.

Actum anno a nativitate domini millesimo trecentesimo sexagesimo tertio, sexta die mensis Augusti, indictione prima, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Urbani divina providentia pape quinti anno primo, hora diei predicte quasi nona vel modicum postea in curia habitacionis supradicti domini scolastici.

Es folgt die Nennung der Zeugen und die Schlussformel des ausfertigenden Notars Konrad (Conradus) von Treysa, Kleriker der Mainzer [Erz]diözese, der mit seinem Zeichen eigenhändig signiert hat. (3)

(1) Bei der Nr. 57 handelt es sich um eine im März 1365 ausgefertigte Kopie des mit dem ersten Testament vom 6. August 1363 bis auf geringfügige Änderungen identischen zweiten Testaments Wicker Froschs vom 28. September 1363.

(2) Das Haus 'zum Affen' gehörte zu den sogenannten Mainzer 'Judenerben'; Salfeld, Mainzer Judenerben (1918), S. 10, Nr. 1. Vgl. MZ01, Nr. 259.

(3) Die Urkunde ist sehr stark beschädigt, größere Teile sind ausgerissen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Katharinenkloster, Nr. 40, Orig., lat., Perg.; ebd., Katharinenkloster, Nr. 57 (1).

  • Urkunden zur Geschichte der Familie Frosch, S. 315 (nach einer Abschrift Johann Karls von Fichard (1773-1829).
  • Powitz, Buchbesitz (2000), S. 170 f.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 96a, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00kn.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Back to list