Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (1273–1347)

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Brandenburg 1, Nr. 55

1323 Mai 10, Spandau

Herzog Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg (1) überlässt den Stadtgemeinden Berlin und Cölln (nostris civitatibus Berlyn et Colonia et omnibus nostris civibus) alle Rechte über die dortigen Juden (universos et singulos nostros Iudeos in predictis civitatibus [] cum omni proprietate cum omni iure et utilitate ac usufructibus necnon predictorum Judeorum proprietatem quemadmodum ipsos habuimus Judeos).

Siegelankündigung des Ausstellers.

Datum Spandowe anno domini millesimo tricentesimo vicesimo tercio feria tercia ante festum Pentecosten. (2)

Zeugen: Nikolaus, Propst zu Bernau; Ritter Petzko d. Ä. von Lossow (de Lussowe), Ritter Johann von Glindenberg (de Glyndenberch), Ritter Loserus, Ritter Heinrich von Warmsdorf (Hince de warmstorp) (3), Ritter Heinrich Schenck von Schenckendorf, Heinrich Mosolf, Ebel von Blankenburg, sowie Knechte (famuli) und weitere ehrbare (ungenannte) Leute.

Rückvermerk:

[1:] Judenbrieff Rudolphoi Ducis Saxoniae anno (neuzeitl.); [später hinzugefügt:] 1323 Mai 10 [2:] Inscriptio sigilli Rudolfus dei gracia Dux Saxoniae Anghariae Westfaliae Comes in Bren et Burggrav[ius] in Magdeburg (neuzeitl.) [3:] weitere Registraturvermerke

(1) Dux Saxonie, Angharie, Westphalie, Comes in Bren et Burchgravius in Magdeburch. Zur Titulatur als Graf zu Brehna vgl. auch die Urkunde von 1324 (BR01, Nr. 58).

(2) In den Editionen: Pentecostes.

(3) Möglicherweise Warmsdorf, Salzlandkreis.

Überlieferung:

Berlin, Geh. StA Preußischer Kulturbesitz, VII. HA, Allgemeine Urkundensammlung, 815, Orig., lat., Perg.

  • UB zur Berlinischen Chronik, S. 40;
  • CDB, Erg. Bd., Nr. 6, S. 224 f.;
  • Gercken, Vermischte Abhandlungen 1 (1771), S. 183 f.
  • Regesten der Urkunden zur Geschichte von Berlin/Cölln, Nr. 62, S. 80 f.;
  • Urkundenbestand des Stadtarchivs Berlin, Nr. 29 (Angabe nach Regesten der Urkunden zur Geschichte von Berlin/Cölln);
  • Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer 5, Nr. 4197, S. 327;
  • Urkundenbestand des Stadtarchivs Berlin (masch.), Nr. 29, S. 97 und S. 294;
  • Zum Codex diplomaticus, S. 22.
  • GJ 2, 1, S. 69.

Kommentar:

Die Anführung der Markgrafenwitwe Agnes als Mitausstellerin der hier regestierten Urkunde (so in GJ 2, 1, S. 69) irritiert, ist sie doch im Original der Urkunde nicht auszumachen!

Auch die Rechteübertragungen BR01, Nr. 37 von 1319 und BR01, Nr. 39 von 1320 sind als vorausgehende Bestimmungen bei der Untersuchung der Quelle nicht unberücksichtigt zu lassen.

(jrc.) / Letzte Bearbeitung: 26.06.2013

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2013, BR01, Nr. 55, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BR01/CP1-c1-01w3.html (Datum des Zugriffs)

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