Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (1273–1347)

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Brandenburg 1, Nr. 106

1343 Oktober 5, Stendal

Markgraf Ludwig verpfändet die Münze zu Kyritz an Stendaler Bürger (discretis viris Conrado Hiddin, Engelberto filio suo, Nycolao Guntheri, Nycolao Bismarg, Heysoni Valkoni, Beringero et Hogero filiis eius et Hogero patruo fuo, ciuitatis Stendal ciuibus fidelibus noftris dilectis).

Darin befindet sich ein womöglich formelhafter Judenbeleg: Inhibemus […] ne quis cristianus vel iudeus denarios graues vel leues eliciat vel eligat per aliquam libram vel instrumentum, quod segger (1) dicitur, vel instrumentum aliud […].

Datum Stendal, anno domini M°CCC°XLIII, die dominica intra festum b. Francisi. (2)

Zeugen (3): deke, Swarzburg, Wamprecht, pincerna, Lochen, Helbe, Hartmager, milites, et G. Wolf ceteri.

(1) Die als segger, auch als seygher, seigære oder seier bezeichnete Gerätschaft ist eine Waage, mit der leichte von schweren Pfennigen geschieden wurden, was faktisch eine Münzverschlechterung durch die Wiederausgabe der leichten Münzen zum Wert der schweren zur Folge hatte. Vgl. hierzu auch das Regest zur Bestimmung von 1309 Juni 14: BR01, Nr. 17.

(2) Bekmann, Beschreibung 2 (1753), […], Sp. 178: in crastino beati Francisi. Die Datierung erscheint unwahrscheinlich, fiele doch der Tag in crastino auf die Oktav des Michaelstags.

(3) Zeugenliste offensichtlich unvollständig überliefert, hier wiedergegeben nach CDB.

Überlieferung:

Aufbewahrungsort unbekannt, lat.

  • CDB 1, 1, Nr. 16, S. 373;
  • Bekmann, Beschreibung 2 (1753), Theil 5, Buch 2, Kapitel 4, Abschnitt IX, Sp. 176–178.

Kommentar:

Der Druck im CDB folgt dem wohl verlorenen "Leipz. Copialbuch der Vogtei Havelberg, Bl. 17. 18. Nr. XLVIII."

(jrc.) / Letzte Bearbeitung: 11.09.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2013, BR01, Nr. 106, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BR01/CP1-c1-01ym.html (Datum des Zugriffs)

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