Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 76

1311 Januar 7, Basel

Heinrich Schörli (Schoͤrli) bekundet anstelle des Schultheißen zu Basel, hern Peters des Schalers, eines Ritters, dass vor seinem Gericht Joeli (Joͤli) der Jude, Sohn Salmans von Ensisheim, und Joelis Frau Froide (Froͤde) erschienen sind, um zu erklären, dass sie das halbe Haus Zum Stern in Basel, gelegen in der stat an der vrien straze, obenan an dem huse zem Manen, Heinrich dem Fröweler (Frooͤweler), einem Bürger von Basel, als lediges Eigengut mit allen dazugehörigen Rechten von der vorderen straze hinder sich us untz uf mitten Birsich für 90 Mark Silber Basler Gewichts verkauft haben, die Heinrich ihnen bereits ausgezahlt hat. Das Ehepaar verzichtet nun wissentlich und bedahtlich der gewer und alles dez rechtes (1) an der Haushälfte und allem, was zu ihr gehört. Darüber hinaus sind Joelis Söhne, Salman und Isaak, sowie seine Tochter Burlin (Bùrlin) mit ihrem Mann Seligmann und seine Tochter Michlin (Michelin) mit ihrem Mann Josele vor dem Gericht erschienen und haben für sich und ihre Erben auf alle eventuellen Rechte und Ansprüche bezüglich des genannten Hauses zugunsten von Heinrich dem Fröweler und dessen Erben gemäß dem Recht zu Basel verzichtet. Die Juden gelobten dabei, gegen diesen Kauf weder mit Hilfe geistlichen noch weltlichen Rechts oder gewöhnlichen Landrechts, geschrieben oder ungeschrieben, noch auch iudesches rehtes und alles des rechtes, daz eim iuden von eim kristeinen zehelfe komen moͤhte, vorzugehen. Urkundenzeugen sind Ritter Albrecht der Marschall (her Albreht der Marschalg ein ritter), Johann von Arguel, Hugo zur Sonne (Hug zer Sunnen), dessen Bruder Konrad zur Sonne, Johann der Wagener, Hugo (Hug) von Sliengen, Konrad von (Nieder-)Magstat (Maxstat), Petermann von Stetten, Heinrich der Wirt von Egringen und die Juden Moses von Laufenburg (Moyses von Loͧfenberg), Vivelin (Viueli) Choin, Salman von Straßburg und Vivelin, Sohn Ensis von Neuenburg (Viuelin, Ensis sun von Nùwenburg).

Ankündigung des Siegels Ritter Peters des Schalers, des Schultheißen zu Basel.

Diz geschach und wart dirre brief geben ze Basile des iars, do man zalte von gottes gebùrte drúzehen hundert iar, dar nach in dem einliften iare an dem nechsten duͦnrstage vor sant Hylarien tage.

(1) In der Edition: rehtes.

Überlieferung:

Basel, StA, Basel-Stadt Nr. 126, Orig., dt., Perg.

  • Ginsburger, Juden in Basel (1909), Nr. 8, S. 406 f.
  • Monumenta Judaica (1963-1964), B 151.
  • Mentgen, Studien (1995), S. 101;
  • GJ 2, 1, S. 212;
  • Nordmann, Judenwohnungen (1929), S. 197;
  • Ginsburger, Juden in Basel (1909), S. 338 f.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 05.05.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 76, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-00u5.html (Datum des Zugriffs)

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