Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 30

1296

Zum Jahre 1297 berichten die Colmarer Annalen: Einem Kleriker ist in Basel wegen eines jungen Mädchens das Geschlechtsteil abgeschnitten und inmitten der Stadt öffentlich zur Schau gestellt worden. Ein Jahr zuvor wurde in Sulzmatt ein Jude wegen Diebstahls an den Füßen aufgehängt. Dieser überlebte acht Tage und befreite sich vom Galgen, indem er sich hinaufwand. Doch wegen seiner Verletzungen an den Füßen gelang es ihm nicht zu fliehen: Iudeus in anno precedenti pro furto in Sultzematin per pedes suspenditur, qui octo diebus supervixit et se elevans super patibulum liberavit; sed propter lesiones pedum fugere non valebat. (1)

(1) Die Colmarer Annalen überliefern nicht, was danach mit dem Juden geschah.

Überlieferung:

Stuttgart, Württ. LB, Cod. hist. 4°, 145, fol. 65v, Abschr. (16. Jh.), lat., Papier; zur weiteren handschriftlichen Überlieferung vgl. Köster, Geschichtsschreibung (1952), und Kleinschmidt, Dominikaner-Geschichtsschreibung (1972).

  • Annales Colmarienses maiores, S. 222;
  • zu älteren Editionen und Übersetzungen vgl. Köster, Geschichtsschreibung (1952).
  • Müller, Juden in Chroniken (2014), S. 288;
  • Müller, Diebesbande (2008), S. 81, Anm. 31.

Kommentar:

Zu den Annales Colmarienses vgl. EL01, Nr. 3.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 06.01.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 30, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-010z.html (Datum des Zugriffs)

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