Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 246

1346 April 17

Der Edelknecht Heinz von Eschbach bekennt, vom Frankfurter Juden Meir zum Storch acht Pfund Heller entliehen zu haben, die nach Ablauf eines Jahres mit zwölf Pfund Heller zurückzuzahlen sind. Zahlt er den Betrag vor Ablauf eines Jahres zurück, so wird lediglich ein Zins von eineinhalb Heller pro Pfund und Woche berechnet (Also gebe ich dem judin diz houbit gelt in diser nehsten jarsfrist und daz dritteil zu nach marzal, als lange es sich vergangen hette, daz suln sie nemen und suln in da mide lazen gnugen). Als Bürgen verpflichten sich Johann von Eschbach, Ritter, und Friedrich von Klemme, Edelknecht, im Bedarfsfall Einlager im Hause des Juden zu leisten. Es folgen die Bestimmungen, bei Ausfall der Bürgen Ersatz zu bestellen und sich keiner geistlichen oder weltlichen Gerichte zum Schaden des Juden zu bedienen.

Rückvermerk:

Hebr. Rückvermerk nur in Übersetzung überliefert: [Heinze aus Eschbach]

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Orig. verloren, dt., Perg.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 100, S. 34 f.

Kommentar:

Nach Auskunft von Dr. Roman Fischer (ISG Frankfurt) ist diese Urkunde im Zweiten Weltkrieg verbrannt. Alle hier gemachten Angaben sind aus dem UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt übernommen, so auch die Übersetzung des hebräischen Rückvermerks.

Meier zum Storch war als Schreiber in der jüdischen Gemeinde tätig, hierzu FW02, Nr. 163, [20]: Meiger j. scriber.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 10.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 246, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-012n.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

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