Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 251

1346 Juni 24

Gipel von Holzhausen, Schöffe und Vertreter des Schultheißen zu Frankfurt, bekundet, dass Wenzel Blatz und Godebolt Hun ein Darlehen von 17 Pfund Heller sechs Schillinge auf Rechnung Geisos von Egolfsbach vom Frankfurter Juden Minman zum Spessart geliehen haben (dij sij uff Gysin von Egolfspach hant entnomen), wodurch sie selbst zu Schuldnern und Bürgen gegenüber dem Juden geworden sind (Und vor in sachwaldin und burgin worden sint gen Minnemanne zu dem Spehharthe). Die Laufzeit des Kredits beträgt rund 60 Wochen (An sancte Johans tage an, alz dem korne dij worzil brechit an, biz uff unsir Frauwen tag der lestin dar nah nehest komende vzgende alde Frankforder messe) (1). Es werden wöchentliche Zinsen in Höhe von zwei Heller pro Pfund berechnet (ie daz phunt um zwene heller zu ie der wochen). Zur Sicherheit des Juden erlauben die Bürgen ihm, sich bei Säumigkeit an ihr Leben und Gut zu halten (Daz er sal grifin an ir lib und an ir gut, wa er daz findit, iz sij besucht oder unbesucht, wening odir vil). Sie setzen dem Juden ihr gesamtes Eigentum für den Kredit und die daraufgehenden Zinsen zu Unterpfand. Sie versprechen weiter gute Bürgen zu sein und keine geistlichen oder weltlichen Gerichte zu Schaden des Juden anzurufen. Es siegelt auf Bitten der Schuldner Gipel von Holzhausen (Daz dit ding stede und feste sij, so han ich, Gyple von Hulttzhusin vorg[e]n[an]t, von bede wegen der vorg[e]n[an]t sachwaldin und burgin min ingesigel zu eime zugnisse an disin brif gehangin).

Datum anno domini M°CCC°XLVI in die sancti Johannis baptiste.

Rückvermerk:

וינציל וגודבול [Winzil und Gudbuld]

(1) Von 1346 VI 24 bis 1348 IX 8.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Juden Urkunden 111, Orig., dt., Perg.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 104, S. 36.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 03.11.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 251, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-013w.html (Datum des Zugriffs)

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