Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 278

1347 Dezember 13, Hagenau

König Karl [IV.] bekundet, dass er Ulrich [II.] von Hanau für dessen Dienste, die er für den König und das Reich bislang getan hat und noch in Zukunft tun möge, 5000 Pfund Heller schuldet. Karl versetzt ihm hierfür 500 Pfund Heller von der Steuer der Stadt Frankfurt, die sowohl von den Juden als auch den Christen bezahlt werden muss (di steur zu Frankenfurt, di uns daselbst jericlich cristen und juden schuldik sein ze geben), davon 300 Pfund Heller von den Christen und von den Frankfurter Juden die weiteren 200 Pfund Heller (und von den iuden ouch jericlichen zweihundert phunt haller), über den von derselben Steuer verschriebenen Betrag an Philipp von Falkenstein und Gottfried von Eppstein hinaus (daz si von derselben steure uber das, daz wir darauf beschaiden und verschriben haben unsern lieben getriwen Philippen von Valknstein und Gotfriden von Eppenstein mit andern unsern briefen). Diese Anweisung bleibt bis zur vollständigen Ablösung der genannten 5000 Pfund Heller bestehen (niht abszeschlahen an den obgenanten funftusent phunt hallern, als lang uncz wir oder unsern nachkomen an dem reiche demselben Ulrichen und seinen erbin diselben funftusent phunt haller gelten und beczaln gar und genczlich). Er weist die Stadt Frankfurt und die dortigen Juden an, die genannten Beträge dem Ulrich von Hanau jährlich pünktlich auszuzahlen (und darumb gebieten wir ernstlichen unsern und des richs getriwen, den burgermeistern und dem rat und der gemain der juden, unsern kamerknehten, der vorgenanten stat zu Frankenfurt, daz si daz vorgenant gelt der dreierhundert und zwaierhundert phunt haller von der obgenanten stewre in der weise, als vorgeschriben stat, jericlich geben und beczaln den obgenanten Ulrich und seinen erben, on hindernuzze und furczog, bei unsern hulden).

Geben [...] zu Hagenowe, do man zalt von Crists gepurt dreuzehenhundert iar und siben und vierczig iar, an sant Lucien tag, in dem andern iar unserer reiche.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Privilegien 80, Orig., dt., Perg.

  • MGH, Const. 8, Nr. 415, S. 463 f.;
  • UB zur Geschichte der Herren von Hanau 2, Nr. 736, S. 720 f.;
  • Codex Diplomaticus Moenofrancofurtanus, S. 610.
  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 120, S. 44;
  • Bender, Verpfändung (1967), Nr. 43, S.122;
  • Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, Nr. 30, S. 8.
  • Heil, Vorgeschichte (1991), S. 140;
  • Rosenthal, Juden in der Wetterau (1974), S. 85;
  • GJ 2, 1, S. 248, Anm. 20;
  • Rösel, Reichssteuern (1910), S. 70-74;
  • Kracauer, Politische Geschichte (1911), S. 36.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 10.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 278, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-01kp.html (Datum des Zugriffs)

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