Judensiegel in Aschkenas (1273-1347)

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Judensiegel 1, Nr. 30

1332 Oktober 26

Siegel des Überlinger Juden Merolt Tannebach:

Umschrift: [ ] (1).

(1) Das Siegel ist abgefallen und verloren gegangen. Schon Von den Brincken, Judensiegel (1963/64), S. 321, lag das Siegel nicht mehr vor; Roth von Schreckenstein, Geschichte (1872), S. 265 f., gibt noch die Umschrift 'מיר[ולת בר יוס]ף הלוי' (Merolt, Sohn Herrn Josefs haLevi) an, und Avneri, Seals (1967), Nr. 19, S. 166, gibt 'מי…[יוסף] הלוי' (Me[ ] [Josef] haLevi) an.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, GLA 3, Nr. 3016.

  • Friedenberg, Seals (1987), Nr. 77, S. 167.
  • Monumenta Judaica Katalog, B, Nr. 160.
  • Burmeister, Medinat Bodase 1 (1994), S. 44-46;
  • Von den Brincken, Judensiegel (1963/64), S. 420 f.

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist abgefallen.

Siegelbild: Nach Roth von Schreckenstein, Geschichte (1872), S. 265 f., soll Merolts Siegel das gleiche Siegelbild aufgewiesen haben, wie auch diejenigen Meirs und seines Bruders Moses, 'nämlich in einem Dreieckschilde, der auf gegittertem Grunde ruht, 3 sogenannte Judenhüte 2 und 1 gestellt, jedoch so, daß die Spitzen der Hüte den Schildecken zugekehrt, die Bindbänder aber in der Mitte verschlungen sind.' Fraglich dürfte Avneris Angabe sein, der nach Von den Brincken, welche das Siegel als verloren angab, die Urkunde einsah und es als בעל חי מכונף (geflügeltes Wesen) beschrieb; vgl. Avneri, Seals (1976), Nr. 19, S. 166.

Sechs Siegelführer siegelten diese Urkunde, drei davon Christen (Siegel 1-3), die drei anderen Juden (Siegel 4-6). Neben dem Siegel Merolts (Siegel 5, ab) hängt noch dasjenige Meirs (JS01, Nr. 28, Siegel 4) und das Moses Tannebachs (JS01, Nr. 29, Siegel 6). Ein verwandtschaftliches Verhältnis der Brüder Moses und Merolt zu Meir ist nicht geklärt, aber sehr wahrscheinlich.

Zur Urkunde, an der das Siegel hing, vgl. #0000# zu 1332 X 26.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, JS01, Nr. 30, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS01/CP1-c1-02su.html (Datum des Zugriffs)

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