Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 26

1286 November 10, Stuttgart (bei)

In einem Friedensvertrag zwischen König Rudolf von Habsburg und Graf Eberhard von Württemberg im Lager vor Stuttgart verspricht Graf Eberhard unter anderem die Rückzahlung seiner Schulden bei Christen und Juden (Er sol oͧch gelten Cristen unde Juden, daz er in schuldich ist, mit guͦten truͤwen).

König Rudolf besiegelt die Urkunde. (Daz aber dise suͦn alse da vor gesriben ist staͤte unde uncerbrochen belibe, dez han wir unser kúnichlich Insigel an disen brief haissen gehenket). Beschworen und besiegelt wird die Einigung daneben von Eberhard, Graf von Württemberg; Friedrich [V.], Graf von Zollern, Ulrich [I.], Graf von Montfort-Bregenz, und Ulrich [III.], Graf von Helfenstein. Letztere drei hatten jedoch nicht ihr eigenes Siegel dabei und baten daher den Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg, Vetter Friedrichs [V.], Graf Rudolf II. von Montfort-Feldkirch, Bruder Ulrichs [I.], und den Grafen Ulrich von Truchendingen, die Urkunde zu besigeln. Die drei Grafen gelobten, ihre Siegel nachträglich bis zur St. Andreas-Messe (1) hinzuzufügen (Ich der vorgenant Eberhart von Wirtenberch han gesworn, die vor gesriben suͦn staͤte unde veste ze behalten unde darumbe ze ainen u[rkund he]nken ich min insigel an disen brief. Wir Friderich grave von Zolre, Uͦlrich grave von Muntfort, unde Uͦlrich grave von Helfenstain haben oͧch gesworn, daz wir die selbe suͦn alse hie vor gesriben ist, staͤte [unde uncerproc]hen (2) halten, und wan wir ze diser cit unser Insigel bi uns niht enhaben, so han ich grave Friderich von Zolre mines vetterren Friderichs dez burcgeraven von Nuͦrenberch, Ich grave Uͦlrich von Muntfort mines bruͦ[ders grav Rudolfs un]d (2) ich grave Uͦlrich von Helfenstain Friderichs von Trúhendingen insigele gebetten henken an disen brief unde loben oͧch alle dri, daz wir zewúschen hie und sant andres messe hi her an henken uns[er insigele. Und wir Friderich (2) burchgerave von Nuͤrenberch, grave Ruͦdolf von Muntfort unde Friderich von Trúhendingen veriehen, daz wir durch bette der vorgenanten drier graven Eberhart von Wirtenberch, Uͦl[rich] v[on Muntfort unde Ulrichs v]on (2) Helfenstain haben unser insigel an disen brief gehenket).

Diser brief wart gesriben vor Stuͦtgarten, an sant Martins Abent, do man zalt von Gottes gebúrt [tusent zwe]hundert (2) unde sehs unde ahcich iar, in dem viercehenden iar unsers kúnichrichs. […] Dier brief wart gegeben vor Stuͦtgarten an dem tage unde dem iar, alse da vor gescriben stat.

Rückvermerk:

Kung Rudolpf macht eine sunne zu Wirtenberg mcclxxxviᵒ sant Martins abend 1286 (15. Jh.); weitere neuzeitliche Rück- und Registraturvermerke

(1) 1287 November 30.

(2) An dieser Stelle ist die Ausfertigung beschädigt.

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, Best. H 51, U 125, Orig. (Digitalisat), dt., Perg.; ebd., J 1, Nr. 48b, S. 42.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 26, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/CP1-c1-00n1.html (Datum des Zugriffs)

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