Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 17

1282 Mai, Konstanz

Vogt, Ammann und Stadtrat zu Konstanz bekunden, dass der Konstanzer Bürger Konrad Wizlan, dessen Frau Mechthild und beider Söhne Heinrich, Konrad, Johannes und Nikolaus ihre Hofstätten zu Konstanz auf den Blatten (1) als Erblehen an verschiedene Personen übertragen haben. Bei den Begünstigten handelt es sich um den Zimmermann Heinrich, dessen Frau und Kinder, Konrad Erbin, dessen Frau und Kinder, Ulrich Erbin, dessen Frau und Kinder, die Brüder und Schmiede Werner und Jakob sowie deren Frauen und Kinder, Hugo in der Bünde, dessen Frau und Kinder, sowie schließlich Rüdiger Biminzelter, dessen Frau und Kinder. Konrad verspricht zugleich die Hofstätten bei einem zukünftigen Verkauf nicht an Juden und böse Leute zu veräußern (Und wil er danne des huses niut kófin, so mag ers gen, swem er wil, âne juden und âne boͤse liute) (2).

Die Vereinbarung wird bezeugt durch Stadtvogt Albrecht von Castell, Ammann Konrad Azze, Münzmeister Konrad zum Burgtor, Meister Ulrich Underschopf, Heinrich Frei, Burkhard von Hof, Ulrich Harzer, Heinrich von Dettighofen, Johannes am Grieß, Konrad Ramunch, Ulrich hinter St. Johann, Konrad Schwarz und dem Stadtschreiber Heinrich Celi (ze Kostinze vor dem râte, der do waz. Daz waz herre Albrecht von Kastiln der vogit, herre Cuͦnrat hern Azzin der amman, herre Cuͦnrat ze[m] Burgetor der munzer, maister Ulrich Underschophe, herre Hainrich der Vrie, herre Burcart von Hove, herre Uͦlrich der Harzer, herre Hainrich von Tettinchoven, herre Johannes an dem Grieze, herre Cuͦnrat Ramunch, herre Uͦlrich Hindir Sant Johanne und herre Cuͦnrat der Swarze und maister Hainrich Celi der statschriber).

Siegelankündigung Konrad Wizlans.

Dierre brief wart geben ze Kostinze, do von Gottis gebúrte hin waren zwelfhundert und ahzie jâre und in dem andirn jâre darnach, in dem maien, indictione decima.

Rückvermerk:

1) von den hofstetten uf den Blattan (13./14. Jh.); 2) 12 Schilling Git Oschowalt Burger der Schuͦchmacher (15./16. Jh.); 3) Nota diser brief seit 35 Schill. pf. geltz und 1 vasnacht huͦn, Ist erkoͧft von Hansen Appentegger. Git der Müller, der schuͦchmacher. (15./16. Jh.); 4) es folgen zwei fnztl. Rückvermerke

(1) Hierunter ist die heutige Wessenbergstraße zu verstehen.

(2) Vgl. SR01, Nr. 28 und KN01, Nr. 243.

Überlieferung:

Konstanz, StadtA, Nr. 8232, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Das jüdische Wohnviertel wird zu dieser Zeit sowohl in der Münz- als auch in der Salmansweilergasse (vgl. KN01, Nr. 7 und KN01, Nr. 37) vermutet. Jüdischer Hausbesitz ist in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zudem in der Mordergasse, der heutigen Rosgartenstraße, nachweisbar (vgl. KN01, Nr. 142. Vgl. auch SR01, Nr. 28). Die heutige Wessenbergstraße liegt westlich hiervon und verbindet die beiden genannten Straßen.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 17, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-000n.html (Datum des Zugriffs)

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